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Aus: Ausgabe vom 10.04.2021, Seite 15 / Geschichte

Anno … 15. Woche

1871, 16. April: Die Bismarcksche Reichsverfassung tritt in Kraft und löst die Verfassung des Deutschen Bundes ab. Mit der Neukonstitution stehen Preußen allein 17 von 58 Sitzen im Bundesrat, dem höchsten Staatsorgan, zu. Der preußische König führt in Personalunion den Titel »deutscher Kaiser«, gilt völkerrechtlich als Staatsoberhaupt und ist Oberbefehlshaber des Heeres. Über dessen Größe und den Militäretat entscheiden Bundesrat und Reichstag. Der Reichskanzler, der vom Kaiser ernannt wird, sitzt dem Bundesrat vor und bestimmt die Richtlinien der Politik.

1941, 17. April: Jugoslawien kapituliert gegenüber den deutschen Invasoren. Ihren Balkanfeldzug beginnt die Wehrmacht ohne vorangegangene Kriegserklärung elf Tage zuvor. Bereits am 15. April gründet sich der »Unabhängige Staat Kroatien« unter dem Ustascha-Faschisten Ante Pavelić und wird vom Deutschen Reich als Vasallenstaat anerkannt.

1946, 17. April: Die Syrische Republik wird ausgerufen. Zwar hatte bereits seit 1930 in Syrien eine Republik existiert, die jedoch von Frankreich abhängig war. Im Laufe des Zweiten Weltkriegs war Syrien Schauplatz des Konflikts zwischen der Vichy-Regierung und den Gaullisten gewesen. Noch Ende Mai 1945 bombardierte Frankreich Damaskus wegen antifranzösischer Demonstrationen.

1956, 17. April: Das Informationsbüro der kommunistischen und Arbeiterparteien (kurz: Kominform) wird aufgelöst. 1947 gegründet, gehören ihm die führenden Parteien der sozialistischen und volksdemokratischen Länder an. Hinzu kommen die Kommunistischen Parteien Frankreichs und Italiens. Ab 1949 erhält die SED einen Beobachterstatus. Im Zuge des Konflikts zwischen Moskau und Belgrad war die Kommunistische Partei (ab 1952 Bund der Kommunisten) Jugoslawiens 1948 ausgeschlossen worden. Die Auflösung der Komintern ist Teil des Paradigmenwechsels, den die KPdSU unter Nikita Chruschtschow als Nachfolger Josef Stalins forciert.

1961, 17. April: Die Invasion in der Schweinebucht beginnt. Nachdem zwei Tage zuvor die US-Air-Force drei kubanische Flugplätze bombardierte, landen 1.300 von der CIA trainierte und ausgerüstete Exil-Kubaner, um die sozialistische Regierung unter Fidel Castro zu stürzen. Das Vorhaben misslingt. 118 der Konterrevolutionäre sterben bei der Invasion.

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