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Aus: Ausgabe vom 15.05.2021, Seite 16 / Aktion
Nach der Fried-Konferenz

Erich Fried 100: Aus Fehlern lernen

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Barbara Thalheim (M.) mit Band auf der Erich-Fried-Gala am 8.5.2021

Melodie & Rhythmus und junge Welt haben ein neues digitales Medienformat ausprobiert: Nach Abendveranstaltungen mit Buchpräsentationen im Oktober und der Rosa-Luxemburg-Konferenz als Tageskonferenz im Januar haben wir uns am vergangenen Sonnabend zu Ehren von Erich Frieds 100. Geburtstag am Format der Halbtageskonferenz versucht – und auch diese Livestreamveranstaltung fand viel Anklang. Viele der weit über 1.000 Teilnehmenden äußerten sich begeistert, bestellten über 300 symbolische Eintrittskarten im Wert von 10.000 Euro. Zwar konnten die Gesamtkosten damit bis jetzt noch nicht gedeckt werden – aber auch diese Veranstaltung war nur durch dieses Engagement der Leserinnen und Leser von jW und M & R möglich.

Der Aufwand für die Veranstaltung war denn auch nicht gering. Im Vorfeld wurden Gespräche aufgezeichnet, etwa die Londoner Runde mit englischen Filmemachern und dem jüngsten Sohn des Dichters, Klaus Fried. Das meiste aber ging live über die Bühne – besonders beeindruckend der Blick über die Schulter des virtuosen Pianisten Chris Jarrett, die Kombination von Text und Musik beim Vortrag von Barbara Thalheim und ihrem Jazztrio und die Rezitationen von Rolf Becker. Inhaltlich wurde in diversen Gesprächsrunden ein widersprüchliches Bild des Dichters gezeichnet, einem aufrechten Humanisten und Dialektiker, der aus Fehlern lernte, und zwar nicht nur aus denen anderer. Nicht zuletzt kam auch der Angriff der Bundesregierung auf die junge Welt zur Sprache – im Moment ist das der einzige Auszug der Veranstaltung, den Sie sich unter jungewelt.de/verstandsaufnahme anschauen können. Allerdings ist die Herstellung einer Best-of-DVD geplant. Angeregt dazu wurden wir von vielen Zuschriften und Kommentaren. So spendete uns Vera E. aus Dargun 50 Euro für die Veranstaltung mit dem Hinweis: »Gerne hätte ich mehr von den Beiträgen zum 100. Geburtstag von Erich Fried gesehen. Leider haben wir ein schwaches Internet, so dass vieles für mich nicht sehbar war. Doch das wenige hat mich sehr gefreut. Danke an Euch, die ihr dies ermöglicht habt.« Wir arbeiten daran, dass Vera und viele andere noch in den Genuss kommen können, eine Zusammenfassung der Veranstaltung nachzuerleben. Allen beteiligten Akteuren vor und hinter Kamera und Technik, allen Spendern und Zuschauern gilt unser herzlicher Dank! Wir werden weiter an Streamformaten arbeiten. Denn auch diese erweitern Relevanz und Wirkmächtigkeit von jW und M&R – was für viele sehr wichtig ist und gerade deshalb einigen sehr missfällt. (jW)

Weitere Spenden oder Solikarten helfen, die Veranstaltung zu finanzieren

Solikarten: jungewelt.de/erich-fried

Spenden: jungewelt.de/spenden oder Verlag 8. Mai GmbH, Postbank Berlin, IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00, BIC: PBNKDEFF, Verwendungszweck: Erich Fried 100

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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