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Aus: Ausgabe vom 23.08.2021, Seite 16 / Sport
Leichtathletik

Nur ein Wimpernschlag

Eugene. Elaine Thompson-Herah schaute ungläubig auf die Anzeigentafel: 10,54 Sekunden über 100 m, nur einen Wimpernschlag langsamer als die sagenumwobene Florence Griffith-Joyner. Nur fünf Hundertstelsekunden fehlten zu deren Weltrekord. Nach dieser Machtdemonstration beim Diamond-League-Meeting in Eugene, Oregon am Samstag kündigte die 29jährige an, dass die Uraltbestmarke aus der Hochzeit des Anabolikadopings bald fallen könnte. »Ich denke, der Rekord ist in Reichweite, weil ich 10,5 gelaufen bin und noch soviel mehr in mir habe«, sagte Thompson-Herah, die in Tokio dreimal Gold gewonnen hatte, nach der zweitbesten Zeit der Geschichte. Vor nun schon 33 Jahren war Griffith-­Joyner ihre 10,49 Sekunden gelaufen, die unantastbar schienen. Als »erstaunlich« empfand Thompson-Herah ihre Leistung und auch so mancher Dopingfahnder dürfte gestaunt haben. Schließlich gilt die Zeit von Griffith-Joyner, die 1998 im Alter von nur 38 Jahren starb, als verdächtig. Und wenn Thompson-Herah, die bereits 2015 eine Leistungsexplosion hingelegt hatte, nun nur unwesentlich langsamer ist, wirft das natürlich Fragen auf. Zumal das Antidopingsystem in der jüngeren Vergangenheit wegen der Coronapandemie lange brachlag. (sid/jW)

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