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Aus: Ausgabe vom 04.10.2021, Seite 11 / Feuilleton
Literatur

Unter den Bäumen

Von Frank Schumann

Im Alter von 89 Jahren ist der Schriftsteller Eberhard Panitz am Freitag vormittag in Berlin-Grünau verstorben. Viele Werke des 1932 in Dresden geborenen bekennenden Antifaschisten und Sozialisten wurden in der DDR auflagenstarke Bestseller und auch erfolgreich von der Defa und vom DDR-Fernsehen verfilmt, darunter »Die sieben Affären der Doña Juanita« (ein Vierteiler unter Regie Frank Beyers) und »Der Dritte« in der Regie von Egon Günther. Dieser berührende Film über eine alleinerziehende, emanzipierte Frau in der DDR entstand nach der Erzählung »Unter den Bäumen regnet es immer zweimal« und löste heftige gesellschaftliche Diskussionen aus.

Panitz begann seine literarische Arbeit in den früheren fünfziger Jahren im Verlag Neues Leben als Lektor, dorthin kehrte er als Autor nach dem Ende der DDR auch wieder zurück. In der Eulenspiegel Verlagsgruppe publizierte er beispielsweise 2009 seinen Spionagethriller »Geheimtreff Banbury – wie die Atombombe zu den Russen kam«. Bis in die letzten Jahre, obgleich zunehmend von Krankheiten heimgesucht, blieb er publizistisch und politisch aktiv. So beschäftigte er sich immer wieder mit seiner geographischen und politischen Herkunft, etwa in der »Dresdner Novelle 1989« oder dem »Trümmerhaus der Träume«, oder er erzählte über gebrochene, gescheiterte Existenzen (»Frau im Dämmerlicht«) oder von unverdient vergessenen Kollegen (»Tagebuch der totgesagten Dichter«). Beide Bücher erschienen im letzten Jahrzehnt in der edition ost der Eulenspiegel Verlagsgruppe.

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