Kleine Korrektur
Von Dusan DeakKölner Karnevalisten sind betroffen und enttäuscht. Sie hätten sich von ihrem Rheinländer Landsmann (er stammt aus Düren) Gesundheitsminister Karl Lauterbach mehr Kultursensibilität und Geschichtsbewusstsein erhofft. Von seiner Idee, die Karnevalssaison aus pandemischen Gründen in den Sommer zu verlegen, halten sie nichts.
Karneval bedeutet mehr als Saufen und wilde Partys und ist für die Region mindestens so ein wichtiges Kulturgut wie Weihnachten, Ostern oder Ramadan. Keiner (außer vielleicht Lauterbach) würde auf die Idee kommen, Weihnachten aus pandemischen Gründen im Juli oder August zu feiern, meinte Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, in einem offenen Brief an den Minister.
Zum Glück zeichnet sich ein Kompromiss ab. Man könnte die Karnevalssaison zwischen November und Aschermittwoch belassen, dafür aber eine kleine örtliche Korrektur vornehmen und das Geschehen um ein paar Kilometer verschieben. Zum Beispiel auf die abgewandte Seite des Mondes. Viel Pein würde man auch den Nichtkarnevalisten dadurch ersparen.
Eventuelle Bedenken der Mondbewohner, die Rheinländer könnten auf die Idee kommen, einige andere ihrer Scherzartikel (wie beispielsweise Armin Laschet) auf dem Mond zu entsorgen, ließen sich durch eine gezielte Ansprache an die Mondbürger leicht zerstreuen.
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