MV-Werften-Eigner beantragt Insolvenz
Kuala Lumpur. Der Eigentümer der insolventen MV-Werften, Genting Hongkong, hat am Mittwoch beim zuständigen Gerichtshof in Bermuda einen Antrag auf Abwicklung gestellt und Vorschläge für die Ernennung vorläufiger Insolvenzverwalter eingereicht. Nach Schätzungen des Vorstands könnte dem Konzern Ende Januar das Geld ausgehen. Allein wegen der Insolvenz der MV-Werften, von denen Genting Kreuzfahrtschiffe für den eigenen Bedarf bauen ließ, könnten Kredite von umgerechnet bis zu 2,4 Milliarden Euro zurückgefordert werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter der Tochtergesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern, Christoph Morgen, bewertete den Gang der Mutter ins Gläubigerschutzverfahren am Mittwoch als Rückschlag. »Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das Sanierungsverfahren Erfolg hat«, so Morgen. Nicht zuletzt ist Genting der planmäßige Käufer des riesigen Kreuzfahrtschiffes »Global One«, das zu 75 Prozent fertig auf der Werft in Wismar liegt. Es gilt mit Platz für fast 10.000 Passagiere als das weltgrößte seiner Art. MV-Werften-Geschäftsführer Carsten Haake betonte am Mittwoch, die Belegschaft wolle den Ozeanriesen fertigbauen: »Auch schiffbaulich ist dieses Ziel logisch, denn wir haben das Know-how vor Ort und das Projekt bislang sehr gut geschultert.« (AFP/dpa/jW)
-
Leserbrief von hto aus Gemeinschaftseigentum (20. Januar 2022 um 09:45 Uhr)Es ist mir schleierhaft, wie schnell die angeblich getrennten Werftbetriebe und Grundstücke so schnell wieder komplett in die Hände der westlichen Profitler gelangen können – wieviel »investigative Entwicklungshilfe« ist dafür wohl nun gen Osten geflossen?
Mehr aus: Kapital & Arbeit
-
Atomarer Pfusch
vom 20.01.2022 -
Omikron-Flaute ausgeblieben
vom 20.01.2022