Niemand hat sie gewarnt
Beijing. Der langjährige FIS-Materialkontrolleur Sepp Gratzer hat nach den Disqualifikationen beim olympischen Mixed-Wettbewerb der Skispringerinnen und Skispringer seinen Nachfolger Mika Jukkara kritisiert. »Das war ein Desaster«, sagte der Österreicher der Tiroler Tageszeitung. Der Finne Jukkara, der Gratzer zu Saisonbeginn abgelöst hat, trage Mitschuld. »Ich habe den Eindruck, dass er von heute auf morgen alles verändern und die Kontrolltätigkeit anders anlegen will. Für mich ist er momentan nicht der richtige Mann«, sagte Gratzer. Derweil stärkte Exspringer und ARD-Experte Sven Hannawald dem Finnen den Rücken. Jukkara sei ein Kontrolleur, der »rigoros auf die Anzüge achtet«, auch deshalb seien die Wettkämpfe der Männer mittlerweile »fairer gestaltet«, sagte Hannawald dem Nachrichtenportal Watson. Es wäre laut Hannawald allerdings sinnvoll gewesen, den Frauen »ein bis zwei Tage vorher« mitzuteilen, dass »Jukkara nach seinen Richtlinien kontrollieren wird«. Die Frauen seien schließlich im »gleichen Anzug« angetreten, den sie bereits in »ihrem Einzelwettkampf« getragen hätten, »der da für die Kontrolleurin der Frauen in Ordnung war« – das sei die eigentliche Farce. Es erwecke den Anschein, »dass die Kontrolleurin der Damen« wohl »Dinge durchgehen« lasse. Am Montag waren insgesamt fünf Springerinnen wegen eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert worden, darunter Silbermedaillengewinnerin Katharina Althaus (Oberstdorf). (sid/jW)
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