Handelskammer: Weniger deutsche Firmen in Russland aktiv
Berlin. Das Säbelrasseln der NATO-Kriegsallianz gegenüber der Russischen Föderation geht offenbar auch am dort gebundenen deutschen Kapital nicht spurlos vorbei. Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer (AHK) hat angesichts zahlreicher Probleme vor einer weiteren Abwanderung aus Russland gewarnt. Die Zahl der deutschen Unternehmen sei dort bereits 2021 um acht Prozent zum Vorjahr zurückgegangen, wie die AHK am Montag mitteilte. Insgesamt seien aktuell noch 3.651 Firmen mit deutschem Kapital in Russland registriert.
»Die Kriegsangst rund um die Ukraine-Krise, drohende neue Sanktionen und diskriminierende Zwangstests für Topmanager und Ingenieure stellen ein massives Risiko und Ärgernis dar«, sagte der Vorstandsvorsitzender der AHK und Delegierter der Deutschen Wirtschaft in Russland, Matthias Schepp. »Es liegt auf der Hand, dass 2022 noch mehr Firmen die Koffer packen, wenn nicht bald Lösungen gefunden werden, die das Geschäftsklima stabilisieren.«
Von ihrer Höchstzahl im Jahr 2011 mit damals 6.300 Unternehmen ist die Anzahl deutscher Firmen den Angaben nach um insgesamt 42 Prozent gesunken. Schepp machte auch positive Tendenzen aus. So würden deutsche Firmen nach wie vor hohe Milliardensummen im größten Flächenland der Erde investieren. Zugleich sei die Zahl der Mitglieder der AHK in den vergangenen fünf Jahren von 800 auf 1.050 gewachsen. (Reuters/jW)
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