Tunesien: Generalstreik gegen Kürzungspläne
Tunis. Der tunesische Gewerkschaftsverband UGTT hat die Geduld mit Präsident Kais Saieds Alleingängen verloren und mit einem Generalstreik am Donnerstag das öffentliche Leben lahmgelegt. Flüge und Schiffe von und nach Tunesien fielen aus, auch der Nahverkehr kam zum Erliegen. Insgesamt beteiligten sich runde 150 Einrichtungen des öffentlichen Dienstes und staatliche Unternehmen an dem Ausstand. Hintergrund ist ein Streit um Kürzungspläne der Regierung. Um einen Staatsbankrott abzuwenden, will das Land einen Kredit in Milliardenhöhe beim Internationalen Währungsfonds (IWF) aufnehmen. Der IWF verlangt im Gegenzug »Reformen«, etwa das Einfrieren der Gehälter im öffentlichen Dienst und die Kürzung von Subventionen für Energie und Lebensmittel. Die Regierung will dem nachkommen. Der UGTT lehnt die Pläne strikt ab. (dpa/jW)
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