Lieber verzichten
Doha/Berlin. Wenige Monate vor Beginn der Fußball-WM in Katar hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International alarmierende Entwicklungen mit Blick auf die Arbeitsbedingungen für Migranten festgestellt. Nachdem sich die katarische Regierung in der Vergangenheit zu weitreichenden Reformen im Bereich der Arbeitsgesetzgebung durchgerungen habe, sei es 2021 zu einem »Nachlassen des Reformfortschrittes« gekommen. Teilweise seien »durch Untätigkeit der katarischen Regierung sogar bereits erreichte Fortschritte rückgängig gemacht« worden, heißt es in einer Stellungnahme von Amnesty International vor der öffentlichen Anhörung des Sportausschusses des Bundestages zur Fußball-WM am Montag.
Dazu passen die folgenden Zahlen. Fast die Hälfte der Deutschen ist der Meinung, dass die Fußballnationalmannschaft wegen Menschenrechtsverletzungen und Todesfällen von Bauarbeitern in Katar auf eine WM-Teilnahme verzichten sollte. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der dpa hervor. 48 Prozent der Befragten sprachen sich demnach für einen Rückzug des Teams aus. 28 Prozent waren der Meinung, dass das DFB-Team nicht auf den Start verzichten sollte. Der Anteil der Personen, die keine Angaben machten, lag bei 24 Prozent. (dpa/jW)
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vom 04.07.2022