Obamas Listen
Hurra, der ehemals mächtigste Drohnenkrieger der Welt, der leidenschaftliche Redenschwinger und Hobbygolfer Barack Obama (60) hat getan, was er jedes Jahr tut. Er hat seine Sommerfavoritenlisten für Bücher und Musik veröffentlicht. Es soll Menschen geben, die da regelrecht draufhinfiebern. Sollen sie. Ein bisschen interessant ist möglicherweise, dass Obamas Listen weniger schlimm sind als die vieler anderer (Ex)Politiker. Der Mann hat einen, sagen wir, durchaus soliden Mainstreamgeschmack. Was in den Kreisen, in denen er sich bewegt, allemal langt, um für superaufgeregtes Gegacker zu sorgen. Und was hört er so diesen Sommer, der Obama? »Break My Soul« von Beyoncé, »Music for a Sushi Restaurant« von Harry Styles, »Saoko« von Rosalia und »Die Hard« von Kendrick Lamar. Das ist das neue Zeug. Zu den Klassikern auf der Liste zählen unter anderen »Let’s Go Crazy« von Prince, »I’ve Been Loving You« von Otis Redding und »Save Me« von Aretha Franklin. Ja, da kann man nichts falsch machen. Bücher mag er natürlich auch, der Obama, darunter Ezra Klein, Jennifer Egan, John le Carré, Hanya Yanagihara. Gar nicht schlecht. Durch die Reaktionen, die er auf seine Favoritenlisten bekomme, lerne er viele neue Künstler kennen, schreibt der Expräsident auf Twitter. Na, das ist doch schön.
Michael Saager
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