Neuer NSU-Ausschuss hört ersten Zeugen
Schwerin. Der neue NSU-Untersuchungsausschuss im Schweriner Landtag hat am Montag seine Arbeit aufgenommen. Bei der ersten Zeugenvernehmung konnten keine neuen Erkenntnisse zu den Verbrechen des rechtsterroristischen Netzwerks »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) gewonnen werden. Zwar sei ein Polizeibeamter zu den von Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, Mitglieder des NSU-Kerntrios, im November 2006 und Januar 2007 verübten Sparkassenüberfällen in Stralsund befragt worden. Doch sei der Zeuge damals nicht an den ersten Ermittlungsverfahren beteiligt gewesen und habe somit keine neuen Aufschlüsse liefern können, sagte Ausschussvorsitzende Martina Tegtmeier (SPD). Dem Abgeordneten Michael Noetzel (Die Linke) zufolge konnte »die bundesweite Mord- und Raubserie des NSU nur mit einer massiven Logistik und entsprechender Unterstützung bewerkstelligt werden«. Dem NSU werden mindestens zehn Morde zugerechnet. Eines der Opfer, Mehmet Turgut, wurde im Februar 2004 in Rostock erschossen. Der neue Sonderausschuss soll seine Untersuchungen zudem auf jüngere militant-rechte Strukturen ausdehnen, unter anderem auf die »Prepper«-Gruppe »Nordkreuz«. (dpa/jW)
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