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Aus: Ausgabe vom 09.09.2022, Seite 10 / Feuilleton
Kommunikation

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Zum zehnten Jubiläum von Tinder räumt ein Wissenschaftler mit Klischees auf. »Es gibt zwar eine Reihe von Studien, in denen Leute schildern, dass sie Tinder wie einen Katalog zum Durchblättern oder sogar wie eine Fleischtheke empfinden (...), aber mit der Realität hat das meist wenig zu tun«, sagt der Soziologe Thorsten Peetz von der Uni Bamberg. Vielmehr handle es sich »um ein Spiel, in dem alle versuchen, ihre eigene intime Wertigkeit zur Geltung zu bringen«. Peetz betont, Tinder, Bumble, Lovoo und Co. seien durchaus reflektierte Formen der Partnersuche. »Viele erzählen mit Bildern und Texten ganze Geschichten, verkünden genau, was sie wollen und eben nicht wollen.« Die App Tinder startete vor zehn Jahren (12.9.). Nutzer sehen Profile mit Fotos von Leuten in ihrer Nähe: Gefällt ihnen jemand, wischen sie nach rechts, bei Nichtgefallen nach links. Wenn sich beide Personen gegenseitig gut finden, entsteht ein sogenanntes Match. Nach Angaben der Betreiberfirma wurde die App schon mehr als 530millionenmal heruntergeladen und hat zu mehr als 75 Milliarden Matches geführt. (dpa/jW)

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