Anschlag vor 31 Jahren: Prozesstermin steht
Koblenz. Mehr als 31 Jahre nach dem Brandanschlag auf eine Asylbewerberunterkunft im saarländischen Saarlouis, bei dem der Ghanaer Samuel Yeboah getötet wurde, beginnt am 16. November der Prozess gegen einen angeklagten Neonazi. Das zuständige Oberlandesgericht im rheinland-pfälzischen Koblenz ließ die Anklage der Bundesanwaltschaft zu, wie das Gericht am Freitag vergangener Woche mitteilte. Dem Angeklagten Peter S. werden Mord, versuchter Mord in 20 Fällen sowie Brandstiftung mit Todesfolge und versuchter Todesfolge vorgeworfen. Der heute 51jährige wurde im April festgenommen und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Bis Mitte Dezember sind zunächst neun Verhandlungstermine angesetzt.
Laut Anklage soll sich S. am späten Abend des 18. Septembers 1991 in Saarlouis mit Gesinnungsgenossen in einer Gaststätte getroffen und über die rassistisch motivierten Anschläge auf Unterkünfte für Ausländer in Hoyerswerda gesprochen haben. Nach Schließung der Kneipe am frühen Morgen des 19. Septembers sei S. dann in die Asylbewerberunterkunft gegangen, »um dort aus seiner rechtsextremistischen und rassistischen Gesinnung heraus einen Brand zu legen«. Im Flur des Dachgeschosses erfasste das Feuer den 27 Jahre alten Yeboah. Er starb noch am selben Tag an schwersten Verbrennungen und einer Rauchvergiftung. Zwei weitere Bewohner konnten sich nur durch Sprünge aus dem Fenster retten, wobei sie Knochenbrüche erlitten. Die übrigen 18 Bewohner konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen. (AFP/jW)
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