England und Wales: Misogynie bei Polizei
London. Ein offizieller Untersuchungsbericht hat ein vernichtendes Urteil über eine tief verwurzelte sexistische Kultur in der Polizei in England und Wales gefällt. Fehlerhafte Überprüfungen sowie Versäumnisse hätten dazu geführt, dass möglicherweise Tausende von Beamten im Dienst sind, die sich gegenüber Frauen wie Raubtiere verhielten, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie der britischen Aufsichtsbehörde HMICFRS.
In der Polizei sei eine Kultur der Frauenfeindlichkeit, des Sexismus und des räuberischen Verhaltens gegenüber weiblichen Polizeibeamten und Mitgliedern der Öffentlichkeit weitverbreitet, hieß es. Beamte würden ihre Macht missbrauchen, um für »Hinternkontrollen« (Booty controls) – so der interne Ausdruck – Frauen ungerechtfertigt anzuhalten. Verbrechen von Polizisten wie sexuelle Übergriffe würden vertuscht und ignoriert.
Die Studie war nach dem Mord an Sarah Everard in Auftrag gegeben worden. Ein Polizist hatte die 33jährige im März 2021 mit Hilfe seines Dienstausweises entführt, vergewaltigt und ermordet. (dpa/jW)
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