Werner Franke ist tot
Frankfurt am Main. Energisch wie kaum ein anderer hat Werner Franke jahrzehntelang gegen Doping im Leistungssport gekämpft. Der Heidelberger Zellbiologe starb am Montag abend im Alter von 82 Jahren an einer Hirnblutung. Das bestätigte Frankes Sohn Ulrich der Presseagentur dpa am Dienstag. »Ich bin ein Getriebener und werde es immer bleiben«, gab er einst Auskunft über sich. Franke widmete mehr als die Hälfte seines Lebens dem Antidopingkampf und war bekannt dafür, keine Kompromisse einzugehen. »Ich verachte nach wie vor den deutschen Sport«, ließ der gebürtige Paderborner sich anlässlich seines 80. Geburtstags vernehmen. Während des Kalten Kriegs hatte Franke sich vor allem mit Dopingfällen in der DDR beschäftigt. Seit 1991 richtete er seinen Fokus auf die Dopingpraktiken des Profisports. »Es gab auch im Westen ein System«, hatte er schon zuvor geschrieben. Große Bekanntheit erlangte der Heidelberger 2006, als er sich in den Fuentes-Skandal einschaltete. Jan Ullrich verklagte ihn für die Behauptung, die Dienste des spanischen Sportmediziners in Anspruch genommen zu haben. Franke gewann nach vier Jahren den Prozess. (dpa/jW)
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vom 17.11.2022