Tägliche Richtigstellung
Von Kommunikation und AktionIn der Frage, ob die Bundeswehr drastisch aufgerüstet werden soll, herrscht in Berlin eine Art große Koalition: Seit Olaf Scholz die »Zeitenwende« verkündet und 100 Milliarden Euro versprochen hat, überbieten sich die Koalitionsparteien und die CDU gegenseitig in ihren Forderungen. Unionschef Friedrich Merz beispielsweise findet, die Bundeswehr sei aktuell »eine in großen Teilen dysfunktionale Armee«. Da helfen nur mehr Geld, mehr Waffen und mehr Soldaten.
Ganz praktisch mussten erschreckte Schulkinder der Marie-Durand-Schule in Bad Karlshafen am vergangenen Dienstag diese Armee in Aktion erleben. Eine uniformierte Bande stürmte durch die Stadt, weder Polizei noch Schulleitung wussten vorab etwas. Prompt wurde Amokalarm ausgelöst, die Kinder verschanzten sich mit ihren Lehrern in den Klassenräumen. »Es war die Rede von maskierten und bewaffneten Personen«, so der Schulleiter gegenüber der Regionalzeitung HNA. Es handelte sich, wie später klar wurde, um eine unangekündigte »Übung« der Bundeswehr in voller Montur und mit Kriegswaffen. »Wir mussten viele Kinder beruhigen, weil sie Angst hatten und geweint haben«, so der Schulleiter weiter.
Solche »Übungen« könnten schon bald zum alltäglichen Bild in diesem Land gehören, wenn es nach den Herrschenden geht. Sie wollen allen, auch den Kleinsten, einbleuen, dass »wir« eine starke Armee brauchen, gegen wen auch immer – heute Russland, morgen vielleicht gegen China. Wer die junge Welt liest, weiß, dass nicht erst der Ukraine-Krieg zur aktuellen Aufrüstungsorgie geführt hat. Diese Pläne sind schon lange vorhanden. Um nicht auf die Floskeln und Propagandasprüche der Regierung (und der Opposition) hereinzufallen, ist die jW tatsächlich das beste Gegengift: Ein Abo der Zeitung ist wie eine tägliche Richtigstellung zur Berichterstattung vieler etablierter Medien.
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