Schönheit und Blutvergießen
Die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Nan Goldin ist mit dem Käthe-Kollwitz-Preis 2022 der Akademie der Künste ausgezeichnet worden. Die 69jährige nahm den mit 12.000 Euro dotierten Preis am Freitag abend in Berlin entgegen. Akademie-Präsidentin Jeanine Meerapfel verwies auf die Gemeinsamkeiten von Kollwitz und Goldin. Beide setzten ihre Kunst ein, um das Leben sozialer zu gestalten. Goldin gebe seit den 60er Jahren Randgruppen eine Stimme. Goldin war zuletzt auch durch ihren Kampf gegen die US-amerikanische Familie Sackler bekannt geworden, den Eigentümern des Pharmaunternehmens Purdue. Dieses wird für die sogenannte Opioidkrise in den USA mitverantwortlich gemacht.
Die Künstlerin selbst war zwischenzeitlich nach einem von der Firma vertriebenen Schmerzmittel süchtig. Ihre eigenen Erfahrungen und die umfassenden Proteste hielt sie mit ihren Bildern fest. Demnächst kommt die Dokumentation »All the Beauty and the Bloodshed« über die Fotografin in die Kinos. Aus Anlass der Auszeichnung zeigt die Akademie bis zum 16. April eine Ausstellung mit rund 60 Fotografien. Gezeigt wird ein Querschnitt der Fotos Goldins von ihren frühen Zeiten in den 60er Jahren bis in die Gegenwart. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Wie ein Wimmelbild
vom 06.03.2023 -
Ein, zwei Pirouetten zuviel
vom 06.03.2023 -
Leider verratzt
vom 06.03.2023 -
Voll ins Hirn
vom 06.03.2023 -
Nachschlag: Wilde, Barbaren, Zivilisierte
vom 06.03.2023 -
Vorschlag
vom 06.03.2023 -
Veranstaltungen
vom 06.03.2023