Kenzaburo Oe gestorben
Der japanische Literaturnobelpreisträger Kenzaburo Oe ist tot. Er sei am 3. März mit 88 Jahren an Altersschwäche gestorben, teilte sein Verlag Kodansha am Montag mit. Oe war einer der bedeutendsten Vertreter der japanischen Nachkriegsliteratur und bezog auch im hohen Alter noch Stellung gegen Bestrebungen der regierenden Konservativen, die pazifistische Nachkriegsverfassung des Landes zu ändern. Zugleich war er einer der prominentesten Vertreter der japanischen Antiatomkraftbewegung. Vielen galt Oe als erster moderner Schriftsteller Japans. Er war stark von europäischen Einflüssen geprägt, vor allem vom französischen Existentialismus. Der Durchbruch gelang ihm mit der Erzählung »Der Fang« (1958), für den er den renommierten Akutagawa-Preis erhielt. Oe stellte oft europäische Lesegewohnheiten auf den Kopf, sein literarischer Rang wurde jedoch schnell weltweit anerkannt. 1994 wurde ihm der Literaturnobelpreis zuerkannt. Als politischer Intellektueller meldete er sich immer wieder zu Wort, um sich für den Erhalt des Friedensartikels 9 der Nachkriegsverfassung einzusetzen. (dpa/jW)
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