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Aus: Ausgabe vom 23.03.2023, Seite 1 / Ausland

Lawrow: Uranmunition »ernste« Eskalation

Moskau. Russland hat vor einer Eskalation der Ukraine-Krise gewarnt, falls Großbritannien Kiew panzerbrechende Munition mit abgereichertem Uran liefern sollte. »Das ist ein Schritt in Richtung einer weiteren Eskalation, und zwar ein ernsthafter«, sagte Außenminister Sergej Lawrow am Mittwoch. Lawrow bezog sich auf Äußerungen der britischen Verteidigungsministerin Annabel Goldie. Diese hatte am Montag auf eine entsprechende Frage hin erklärt, London werde Kiew unter anderem auch Uranmunition liefern. Russlands Staatschef Wladimir Putin hatte London bereits am Dienstag gewarnt, Moskau wäre im Falle der Lieferung »gezwungen zu reagieren«. Das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) bezeichnet abgereichertes Uran als »chemisch und radiologisch toxisches Schwermetall«. (AFP/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (23. März 2023 um 08:24 Uhr)
    Das Vorhaben der Briten, dem Krieg in der Ukraine eine nukleare Komponente hinzuzufügen, zeigt, wie enorm wichtig es ist, den Krieg in der Ukraine umgehend durch eine Vereinbarung zwischen der NATO, der Ukraine und Russland einzufrieren oder zu beenden. Der Einsatz von Uranmunition ist keine Fortsetzung des Kampfes mit konventionellen Mitteln, er ist die erste Eskalationsstufe eines Nuklearkrieges. Er wäre – das zeigen die Folgen des damaligen Einsatzes dieser Munition in Jugoslawien und im Irak – ein Kapitalverbrechen an der gesamten Menschheit, indem er große Gebiete der Ukraine für Jahrtausende faktisch unbewohnbar machen würde. Dieses Verbrechen muss unbedingt verhindert werden, wenn man beabsichtigt, den Ukrainern Gutes zu tun. Denn deren Führung erwägt jetzt wirklich, nicht nur mit dem Leben der jetzigen, sondern auch mit dem der kommenden Generationen Vabanque zu spielen.

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