Keine Betroffenheitsphrasen
Bereits seit 17 Jahren bin ich Abonnentin und Leserin der Jungen/jungen Welt. Was ich an dieser Zeitung schätze, ist, daß sie bei Geschehnissen wie dem 11. September 2001 oder den nun seit Wochen die Medien beschäftigenden Beweisen für Folter im Irak keine nichtssagenden Betroffenheitsphrasen abspult, sondern hinter die Dinge schaut, um die komplexen Ursachen, Hintergründe und Kontinuitäten aufzuzeigen. So richtig bewußt wurde mir die Bedeutung der jungen Welt zum ersten Mal in der Zeit vor und während des NATO-Krieges gegen Jugoslawien 1999, als sich nahezu alle bundesdeutschen Medien gleichgeschaltet hatten und die junge Welt als fast einzige Zeitung den Lügen und Falschinformationen ein ganz anderes Bild dieses Krieges entgegensetzte. Daß diese unabhängige Journalistik erhalten bleibt, bewegt mich dazu, die jW bei Verteilaktionen, an Infoständen, auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz oder auch durch Aktivitäten im Rahmen von Praktika im Verlag zu unterstützen.
* Yvonne Klomke ist Studentin an der Universität Potsdam
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
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