Ciao, war lustig
Mailand. Der bekannteste Schwede der Fußballwelt, Zlatan Ibrahimovic, hat seine Spielerkarriere beendet. »Es ist der Moment gekommen, dem Fußball ciao zu sagen«, erklärte der 41jährige am Sonntag abend im Mailänder Giuseppe-Meazza-Stadion sichtlich gerührt über das Stadionmikrofon. Der Stürmer wurde von seinem Klub AC Mailand mit einer kleinen Zeremonie im Anschluss an einen 3:1-Erfolg am letzten Serie-A-Spieltag gegen Hellas Verona verabschiedet. Ibrahimovic wuchs als Sohn bosnisch-kroatischer Einwanderer in Malmös Armenviertel Rosengaard auf. Vater Alkoholiker, Mutter Putzfrau, Alltag: Fahrraddiebstähle, Hunger, Prügeleien. Als er vom Problemkind zum Weltstar aufgestiegen war, bauten sie ihm in Malmö ein Denkmal. Das Verb »zlatanera« (jemanden klar dominieren) ging in die schwedische Sprache ein. Mit Ibrahimovic verliere der Fußball einen Menschen, wie es ihn einmal unter einer Milliarde gebe, schrieb die Zeitung Aftonbladet über den »bedeutsamsten Schweden dieses Jahrtausends«. »Ibrakadabra«, der mit neun Klubs 32 Titel holte, in 122 Länderspielen 62 Tore erzielte, darunter ein legendärer Fallrückzieher gegen England aus 25 Metern, ist für sein loses Mundwerk (»Ich muss einfach darüber lachen, wie perfekt ich bin«) mindestens so bekannt wie für sein außerordentliches Können am Ball. (sid/dpa/jW)
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