Aus: Ausgabe vom 17.06.2023, Seite 4 / Inland
Gysi warnt Wagenknecht vor »Mandatsklau«
Berlin. Der frühere Linken-Fraktionschef Gregor Gysi hat die Bundestagsabgeordnete Sahra Wagenknecht aufgefordert, Abstand von der Gründung einer Partei zu nehmen. Sollte sie eine Partei gründen, müsse sie ihr Bundestagsmandat zurückgeben, forderte Gysi am Freitag: »Alles andere wäre dann für mich wirklich ein Mandatsklau, und zwar ein unmoralischer Mandatsklau.« Gegnern und Konkurrenten sei es nach 1990 nicht gelungen, die Partei auszuschalten. Nun sagten sich einige Linke, »wir müssen das selbst machen«. (dpa/jW)
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Zu Wagenknechts Absicht, eine neue Partei zu gründen, wäre vielleicht angebracht, Marx’ Kritik am Gothaer Programm, eingeschlossen Engels Vorwort vom 6. Januar 1891 (MEW, Bd. 19, S. 15 bis 32) nachzulesen und die Tatsache zu beachten, dass Marx und Engels eben nicht die Aufgabe stellten, die in Gotha entstandene Partei aufzugeben und eine neue, von revisionistischen Einflüssen freie revolutionäre Arbeiterpartei zu schaffen, sondern sie darum kämpften, »die richtige politische Linie in der deutschen sozialdemokratischen Partei« durchzusetzen. (Ebd., S. XI). Natürlich steht dem entgegen, dass diese Einschätzung heute nur auf die KPF in der Partei zutrifft.