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Aus: Ausgabe vom 25.07.2023, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Siesta: Debatte um Hitzepause

Düsseldorf. In der vergangenen Woche hatte der Bundesverband der Amtsärzte die Einführung einer Siesta vorgeschlagen. »Früh aufstehen, morgens produktiv arbeiten und mittags Siesta machen ist ein Konzept, das wir in den Sommermonaten übernehmen sollten«, hatte der Vorsitzende, Johannes Nießen, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Dienstag gesagt. In der Folge entspann sich eine kleinere Debatte. »Die Arbeitszeit in den kühleren Stunden des Tages stattfinden zu lassen, ist ein denkbares Instrument«, sagte etwa DGB-Vorstandmitglied Anja Piel der Rheinischen Post (Mittwochausgabe). Der Arbeitsschutz biete bereits die notwendige Flexibilität für individuelle Lösungen in den Betrieben. Da dies jedoch nicht alle Unternehmen umsetzten, »braucht es mehr Kontrollen und mehr Personal in den Arbeitsschutzbehörden«, forderte Piel.

Linken-Chefin Janine Wissler sagte, die Siestaforderung könne »individuell eine gute Lösung sein«. Angesichts immer längerer Anfahrtswege sieht sie die Gefahr, dass die Menschen »durch eine Streckung des Arbeitstages irgendwann gar nicht mehr zu Hause sein können«. Wissler forderte eine Temperaturobergrenze für Arbeiten im Freien. »Bei Extremhitze um die 37 Grad muss in bestimmten Berufen, in denen ein Schutz nicht möglich ist, die Arbeit eingestellt werden und ein Sommerausfallgeld greifen«, sagte sie den Funke-Zeitungen vom Mittwoch.

Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) zeigte sich offen für eine Siesta und sah gleich die Chance, das Arbeitszeitgesetz zu »reformieren«. Eine Änderung des Arbeitszeitrechts könne helfen, »um Beschäftigten die Chance zu geben, flexibler zu arbeiten«, erklärte der Verband laut RND. Dazu könnten z. B. längere Mittagspausen gehören. (dpa/AFP/jW)

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