Erinnern an Anschlag auf S-Bahnhof Wehrhahn
Düsseldorf. Anwohnerinnen und Anwohner sowie Vertreter von Initiativen haben am Freitag in Düsseldorf der Opfer des rechtsterroristischen Bombenattentats am S-Bahnhof Wehrhahn gedacht. Die Explosion einer Nagelbombe hatte am 27. Juli 2000 zehn Menschen verletzt, einige davon sogar lebensgefährlich. Eine Schwangere hatte infolge des Anschlags ihr ungeborenes Kind verloren. »Für einen Anschlag dieser Größe gerät die Tat in der Düsseldorfer Stadtgesellschaft zunehmend in Vergessenheit«, zitierte der WDR Sabine Reimann von der Hochschule Düsseldorf, die die Initiative »Wehrhahn erinnern« unterstützt. Die zehn Opfer waren Sprachschüler und kommen aus der Ukraine, Russland, Kasachstan und Aserbaidschan – unter ihnen sind sechs jüdische Menschen. Der mutmaßliche Täter Ralf S. war 2018 vom Landgericht Düsseldorf freigesprochen worden, weil dem Richter die von der Anklage präsentierte Indizienkette nicht für eine Verurteilung wegen mehrfachen versuchten Mordes ausreichend erschien. Das Urteil wurde 2021 vom Bundesgerichtshof bestätigt. (jW)
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