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Aus: Ausgabe vom 04.11.2023, Seite 16 / Aktion
Bandera-Konferenz

Bitter nötige Aufklärung

jW-Konferenz analysierte den ukrainischen Faschismus
Von Aktion und Kommunikation
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Faschismusforscher Moss Robeson entlarvt das Bandera-Kartell (Münzenbergsaal im ND-Gebäude, 29.10.2023)

Am vergangenen Sonntag fand in Berlin die jW-Konferenz zum Bandera-Komplex statt – sie war ein voller Erfolg. Im bis auf den letzten Platz gefüllten Münzenberg-Saal im ND-Gebäude lauschten 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Ausführungen der Referenten. Weitere mindestens 3.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, darunter rund 300 englischsprachige, erlebten das Ereignis per Livestream. Moss Robeson und Russ Bellant beeindruckten mit ihrem Expertenwissen und lieferten Vorträge auf einem Niveau, das in Deutschland seinesgleichen sucht. Von den Anfängen des ukrainischen Faschismus bis zur Rolle der Bandera-Verehrer im aktuellen Krieg wurde kein Detail einer verhängnisvollen Entwicklung ausgespart. Jürgen Lloyd sorgte mit seinem Referat über die Interessen des Monopolkapitals in der Ukraine für die nötige historisch-materialistische Einordnung. Den Abschluss fand die Konferenz in einer spannenden Gesprächsrunde, die künftige Entwicklungen in den Blick nahm.

Bei einem derart verdichteten Programm war es kaum möglich, die Fülle von Informationen auf Anhieb zu verarbeiten. Die gute Nachricht: Alle Vorträge sowie die Diskussionsrunde wurden auf dem Youtube-Kanal der jungen Welt eingestellt – auf deutsch und auf englisch. Wer am Konferenztag selbst am Bildschirm nicht teilnehmen konnte, hat jetzt die Gelegenheit, dies nachzuholen.

Eine Veranstaltung dieser Art war bitter nötig und von ihrem aufklärerischen Gehalt her wohl auch weltweit einzigartig. Dass sie in dieser Qualität realisiert werden konnte, ermöglichten nicht zuletzt Spenderinnen und Spender, die in den vergangenen Wochen rund 5.000 Euro zur Verfügung stellten. Für diese Unterstützung möchten wir uns bei allen bedanken! Auch jetzt können Sie zur Kostendeckung der Konferenz noch über unsere Webseite beitragen: www.jungewelt.de/blogs/bandera_komplex/spenden

Mit dem Schwung der gelungenen Veranstaltung bereiten wir nunmehr forciert die Rosa-Luxemburg-Konferenz 2024 vor. Die ersten Informationen zum Programm des politischen Jahresauftakts werden bald unter jungewelt.de/rlk veröffentlicht. Bleiben Sie gespannt!

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

  • Leserbrief von Ullrich-Kurt Pfannschmidt (4. November 2023 um 12:40 Uhr)
    Betrifft: »Von den Anfängen des ukrainischen Faschismus bis zur Rolle der Bandera-Verehrer im aktuellen Krieg wurde kein Detail einer verhängnisvollen Entwicklung ausgespart.« Jedoch, ein wie ich finde, besonders wichtiges Detail habe ich in der Dokumentation nicht gefunden (oder habe es überlesen, dann bitte um Link!). Zur Erinnerung: Ein Ziel der russischen »militärischen Spezialoperation« ist doch, den Faschismus in der Ukraine zu bekämpfen und zu besiegen. Nach mehr als 1½ Jahren sollte es doch möglich sein, über erste Erfolge zu berichten? Leider war in der jW-Dokumentation keine Rede davon. Es ist doch kaum anzunehmen, dass die Faschisten, unbeeindruckt von dem Krieg, tun und lassen können, was sie wollen. – Wäre es möglich, dass die jW in einem Artikel darauf eingeht?

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