Jupiters zylindrische Stürme
London. Gewaltige Stürme prägen das Erscheinungsbild des größten Planeten des Sonnensystems. Rund ein Dutzend Windbänder rasen abwechselnd in Ost- oder Westrichtung um den Jupiter und erreichen dabei Geschwindigkeiten von bis zu 500 Kilometer pro Stunde. Wissenschaftler diskutieren seit den 1970er Jahren, welche Ausrichtung diese Stürme haben: Laufen sie senkrecht zur Oberfläche oder werden sie aufgrund der schnellen Rotation des Jupiter und seiner Wärmeströmungen »abgeknickt«?
Forscher um Yohai Kaspi vom Weizmann Institute of Science in Ehovot/Israel haben nun auf Grundlage von neuen Messdaten der Juno-Sonde herausgefunden, dass sich die Stürme des Jupiter nach innen hin nicht senkrecht zur Oberfläche fortsetzen. Vielmehr ragen die Sturmwurzeln in einem flacheren Winkel zur Oberfläche in die Tiefe, wie die Wissenschaftler Ende Oktober im Fachblatt Nature Astronomy berichten. Die Wurzeln der Stürme verlaufen parallel zur Rotationsache des Jupiter und bilden um sie herum einen Zylinder. Diese Erkenntnisse klären damit die Streitfrage um die Ausrichtung der tiefen Sturmwurzeln auf dem Jupiter und könnten auch für andere große, schnell rotierende Gasplaneten relevant sein. (jW)
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