Verdi verklagt DuMont
Berlin. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat bei der Bezirksregierung Köln Anzeige gegen die beiden Geschäftsführer der DuMont Druck Köln Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH erstattet. Anlass ist die kurzfristige Schließung der DuMont-Druckerei in Köln in der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober, wie Verdi am Montag mitteilte. Dabei habe das Management gegen die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats und des Wirtschaftsausschusses (Paragraf 121 Betriebsverfassungsgesetz) verstoßen. Betriebsrat und Beschäftigte wurden erst im nachhinein informiert. Äußerungen des damaligen Vorstandschefs bestätigten den Verdacht, dass so gehandelt wurde, um eventuelle Streiks zu verhindern. Der Druck der zu DuMont gehörenden Tageszeitungen wurde nach Koblenz zum Mittelrhein-Verlag verlagert, wo keine Tarifbindung existiert. 200 Beschäftigte verloren ihren Arbeitsplatz und wurden auf die Straße gesetzt.
»Aus reinem Profitinteresse wurde hier eine traditionsreiche Druckerei geschlossen und die Aufträge an ein tarifloses Unternehmen vergeben. Das Vorgehen von DuMont darf keine Schule machen. Das Betriebsverfassungsgesetz gilt auch für große Konzerne wie DuMont. Der Gesetzgeber ist hier aufgefordert, tätig zu werden«, erklärte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. (jW)
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