Aus: Ausgabe vom 27.02.2024, Seite 2 / Inland
EU-Rat beschließt neue Regeln für Echtzeitzahlungen
Frankfurt am Main. Innerhalb der EU sollen Überweisungen und Zahlungen künftig in Echtzeit rund um die Uhr möglich sein. Dafür hat der Rat der EU am Montag neue Vorschriften verabschiedet. Zahlungsdienstleister wie Banken, die Standardüberweisungen in Euro anbieten, sollen demnach verpflichtet werden, den Erhalt und das Versenden von Euro-Geldbeträgen in Echtzeit anzubieten. Dabei dürfen die anfallenden Gebühren nicht höher sein als die für Standardüberweisungen. Die neuen Vorschriften sollen zuerst in der Euro-Zone in Kraft treten. So sollen EU-Zahlungsanbieter gegenüber US-Konkurrenten wie Visa oder Mastercard gestärkt werden. (Reuters/jW)
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Leserbrief von Onlineabonnent/in Marcus B. (27. Februar 2024 um 18:42 Uhr)»Dabei dürfen die anfallenden Gebühren nicht höher sein als die für Standardüberweisungen.« Also ein Freibrief für Gebührenerhöhungen. Wenn die Echtzeitüberweisung nicht teurer sein darf als die Standardüberweisung und erstere noch dazu rund um die Uhr möglich sein soll, ist letztere zunächst einmal überflüssig; sie dient dann nur noch als Platzhalter für die nötige Gebührenerhöhung. Meine Sparkasse hatte es sich während der Coronazeit herausgenommen, für jede Buchung (egal ob Gutschrift oder Belastung), Gebühren zw. 10 und 30 Cent zu berechnen, mit dem Ergebnis, dass wohl nicht nur ich Daueraufträge (30 Cent pro Buchung) löschte, wieder auf manuelle Überweisungen (10 Cent) umstieg und die Girocard nur noch zum Geldabheben nutzte (möglichst den monatlichen Bedarf in einem Automatengang). Aber man kann nicht gewinnen, denn mittlerweile sind alle Buchungen »kostenlos«, da die Kontoführungsgebühren beträchtlich angehoben wurden, so dass sie die früheren Gebühren mehr als kompensieren. Soll keiner sagen, die Geldhäuser würden nicht auf ihre Kunden hören: »Ihr wollte kostenlose Buchungen? Bitte sehr!« Gleiches steht mit dieser neuen Regelung zu erwarten: etwaige höhere Kosten für die Echtzeitüberweisung werden durch andere Gebührenerhöhungen querfinanziert werden. Da hat uns die EU mal wieder einen Bärendienst erwiesen; als ob man wirklich nachts Überweisungen in Echtzeit bräuchte. Das Kreditkartenargument ist vorgeschoben, denn diese sind deutlich teurer; ich besitze nicht mal eine und sehe auch keinerlei Bedarf.
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