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Aus: Ausgabe vom 14.03.2024, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Ifo: Armut fördert Aufstieg rechter Parteien

Berlin. Armut ist einer Studie zufolge ein Nährboden für den Aufstieg extrem rechter Parteien. Wenn der Anteil von Haushalten unter der Armutsgrenze um einen Prozentpunkt steigt, wächst der Stimmenanteil von extrem rechten Parteien bei Bundestagswahlen um 0,5 Prozentpunkte, wie aus der am Mittwoch veröffentlichten Untersuchung des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. Das sei »statistisch und politisch bedeutsam«, sagte Ifo-Forscher Florian Dorn. Denn zwischen 1998 und 2017 sei der Anteil der ärmeren Haushalte um 1,9 Prozentpunkte gestiegen. Die Armutsgrenze ist hierbei definiert als 60 Prozent des mittleren Einkommens.

Erhöhe sich die Armutslücke um einen Prozentpunkt, steige der Stimmenanteil extrem rechter Parteien sogar um 1,2 Prozentpunkte. Die Armutslücke misst den durchschnittlichen Abstand der Haushaltseinkommen zur Armutsgrenze.

Extrem rechte Parteien verzeichneten zwar aus allen Einkommensgruppen mehr Stimmen, am stärksten sei der Zuwachs jedoch in den unteren 40 Prozent. »Die AfD kann in strukturschwachen Regionen Deutschlands stärker hinzugewinnen«, sagte Ifo-Forscher David Gstrein. »Die Einkommensstruktur ihrer Wähler unterscheidet sich jedoch nicht sehr von denen anderer etablierter Parteien.«

Für ihre Berechnungen ausgewertet haben die Autoren Daten des Sozio-ökonomischen Panels, des Mikrozensus sowie der Bundestagswahlergebnisse auf regionaler Ebene. Alle nationalistischen oder extrem rechten Parteien, die zwischen 1998 und 2017 zu Bundestagswahlen antraten, wurden in die Analyse einbezogen. (Reuters/jW)

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