Tödlicher Dsud
Dem extremen Winterwetter in der Mongolei fallen immer mehr Herdentiere zum Opfer. Mehr als 4,7 Millionen Tiere sind in diesem Winter bereits während des »Dsud« verendet. Das teilte die staatliche Notstandskommission des zwischen Russland und China gelegenen asiatischen Landes am Dienstag mit. Noch vor gut einem Monat war die Zahl der ums Leben gekommenen Tiere mit rund 1,5 Millionen angegeben worden. »Dsud« nennen die Mongolen die Schnee- und Eiskatastrophen, die das Land in den Wintermonaten immer wieder heimsuchen. Das Wetterphänomen sorgt dafür, dass das Vieh kein Futter mehr findet, weil die Böden gefroren oder die Weiden von Schneemassen bedeckt sind. Die Landwirte erleiden so schwere wirtschaftliche Schäden. Oft sind die Verluste besonders hoch, wenn ein trockener Sommer vorausgegangen ist, in dem sich die Tiere kein ausreichendes Fettpolster für den Winter anfressen konnten. Schätzungen zufolge gibt es in der Mongolei rund 64 Millionen Herdentiere. Für die Mongolei ist es bereits der zweite »Dsud«-Winter in Folge. Auch die Vereinten Nationen haben bereits vor der Situation gewarnt. Nach Angaben der Notstandskommission liegen die Temperaturen in der Mongolei derzeit immer noch örtlich bei bis zu minus zehn Grad Celsius. Der diesjährige Winter gilt als einer der härtesten seit Jahrzehnten. Die Temperaturen fielen mitunter deutlich unter minus 30 Grad. (dpa/jW)
Mehr aus: Feuilleton
-
Veranstaltungen
vom 20.03.2024 -
Ein stiller Mann
vom 20.03.2024 -
Wolf, Hochmuth, Habbema
vom 20.03.2024 -
Ein Kissen aus Stroh
vom 20.03.2024 -
Nachschlag: Probleme mit der »Wende«
vom 20.03.2024 -
Vorschlag
vom 20.03.2024 -
Keinen Deut schlechter
vom 20.03.2024 -
Erste Internationale
vom 20.03.2024