USA: Kent State University erinnert an 1970 getötete Studenten
Columbus. Vor dem Hintergrund gewaltsamer Repression gegen die aktuellen palästinasolidarischen Proteste an mittlerweile mehr als 50 US-Universitäten wird im Bundesstaat Ohio an diesem Sonnabend an den 4. Mai 1970 erinnert. Ein tragischer Tag, wie es auf der Webseite der Kent State University heißt, »an dem die Nationalgarde von Ohio während einer Antikriegsdemonstration auf dem Campus der Kent State University auf Studenten schoss, vier Studenten tötete und neun weitere verletzte und damit einen Wendepunkt in der amerikanischen Geschichte einleitete«.
Die Studierenden protestierten damals landesweit gegen den Vietnamkrieg. Die Proteste verschärften sich, als der republikanische Präsident Richard Nixon am 30. April 1970 eine US-Invasion Kambodschas im Kampf gegen die »gesamte kommunistische Militäroperation in Südvietnam« ankündigte. Ohios Gouverneur James Rhodes befahl der Nationalgarde, den Campus der Kent State University »zu besetzen und Kundgebungen jeglicher Art zu verhindern«, wie jW-Autor Jürgen Heiser zum 50. Jahrestag 2020 in dieser Zeitung schrieb. Die mit Bajonetten, Tränengasgranaten, Schrotflinten und M-1-Sturmgewehren ausgerüsteten Nationalgardisten jagten die Studierenden über das Gelände den Campus und eröffneten schließlich das Feuer. Allison Krause, Jeffrey Miller, Sandra Scheuer und William Schroeder starben im Kugelhagel, neun weitere Studenten wurden schwer verletzt.
»Durch den Blick zurück blickt die Kent State auch nach vorne und ist sich bewusst, auf welch vielfältige Weise das Erbe des 4. Mai in der Universität heute und in der Zukunft sichtbar ist«, heißt es abschließend in der Einladung zum Gedenken. (jW)
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