Brechen oder trinken
Ich sitze vor dem »Seven Bistro«, denn vorhin wurd’s mir zuviel mit dem »fröhlichen Olympiahopping« (Jochen Breyer), mit den »Quickfacts« (ZDF) und mit der »Euphoriewelle«, die »man mit sich trägt« (ZDF-Schwimmexperte Christian Keller).
Auf dass »der Kopf nicht anfängt zu rotieren« (Tischtenniskommentator Christian Adolph, ARD), stiefelte ich um die Ecke, und jetzt hocke ich auf der Bierbank an der Hauptstraße, trinke das zweite Gutmann-Hefeweizen (Spitzengetränk! Aus Titting! Slogan: »Gutmann gutes Bier«), ich halte das für »eine gute Bewegungsauflösung« (Aris Donzelli, Tenniskommentator, ZDF), und da fällt mir glatt auf, dass ich ja in Frankfurt in einem westlich gelegenen Stadtteil namens Gallus lebe, und zwar obendrein praktisch an der Frankenallee, weshalb ich für Themen rund ums Westfrankenreich völlig prädestiniert sein müsste, obwohl ich derzeit im Ostfrankenreich weile, o Wirrnis und Durcheinander!
Außerdem hat »Gallus« nichts mit dem gallischen Unwesen (aus dem folgt: Erbfeindschaft) und also auch nichts mit dem gallischen Plüschhahn, der neben der ungeheuer gelaunten Katrin Müller-Hohenstein auf dem Studiosofa sitzt, zu tun, sondern soll eine Verballhornung von »Galgenfeld« sein, womit dieser Text –
Nun, der Olympiasieger Lukas Märtens hat nach dem Finale über 400 Meter Freistil in einen Eimer gekotzt. Ich bestelle mein drittes Gutmann, und »das läuft doch wie geschnitten« (Breyer).
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