Nachschlag: Streumunition auf der A 6
Die »Panorama«-Redaktion hat sich mit dem Transport von US-Streumunition über deutsche Autobahnen beschäftigt. Das Teufelszeug, das in der Luft explodiert und Dutzende kleine Bomben über eine Fläche von einem Quadratkilometer streut, hat weltweit Zehntausende Zivilisten getötet. 2008 wurde es in einer Oslo-Konvention von 112 Staaten geächtet, auch von der BRD. Aber es wird aus dem größten US-Munitionsdepot im Ausland, das sich im rheinland-pfälzischen Miesau befindet, über Polen in die Ukraine transportiert. Die Transporte würden mit dem Logistikzentrum der Bundeswehr in Wilhelmshaven koordiniert, bestätigte die US-Armee gegenüber »Panorama«. Die Bundeswehr erhalte dabei in jedem Fall auch »eine Dokumentation des Inhalts der Ladungen«. Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erklärt dazu, sein Name sei Hase: »Ich weiß das nicht, woher geliefert wird.« Und sein Ministerium beteuert, »keine Kenntnisse über einzelne Munitionssorten« zu haben, die von der US-Armee über die deutschen Autobahnen kutschiert werden. (xre)
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