VDK gegen höhere Abschläge bei Frührentnern
Der Sozialverband VdK Deutschland kritisiert den vom sogenannten Wirtschaftsweisen Martin Werding aufgebrachten Vorschlag zu Einführung höherer Abschläge bei vorgezogenen Altersrenten. VdK-Präsidentin Verena Bentele äußerte sich dazu am Mittwoch per Mitteilung:
Fast jeden Tag werden derzeit neue Ideen produziert, wie man Rentnerinnen und Rentner doch noch zur Kasse bitten kann: Kürzung der Witwenrente, Abschaffung der abschlagsfreien Renten nach 45 Beitragsjahren und, der neuste Vorschlag, höhere Abschläge bei vorgezogenen Altersrenten. Witwen, langjährig beitragszahlende Menschen und schwer arbeitende Seniorinnen und Senioren werden so als Problem bezeichnet und ihre vermeintlichen Privilegien kritisiert. Was dabei nicht bedacht wird: Viele Menschen können nicht länger arbeiten, weil sie krank werden, Angehörige pflegen müssen oder die Arbeitsbelastung nicht mehr aushalten.
Höhere Abschläge bei vorgezogener Altersrente werden nach Ansicht von Wirtschaftsexperten abschreckend wirken, die Arbeit früher niederzulegen. Dabei entlasten diejenigen, die freiwillig in eine vorgezogene Altersrente gehen, die Rentenkasse auch langfristig: Vor allem mit Blick auf die steigende Lebenserwartung und damit verbundene längere Rentenbezugszeit ist es für die Rentenkasse ein Vorteil, wenn nicht die volle Rente ausgezahlt werden muss. Das gilt erst recht, wenn Frührentner nebenbei dazu verdienen und in die Rentenkasse einzahlen.
Statt Rentnerinnen und Rentner mit hohen Abschlägen zu zwingen, länger zu arbeiten, sollten Arbeitgeber überlegen, wie sie Arbeitsplätze altersgerecht gestalten und attraktive Arbeitszeitmodelle ermöglichen können. Solange das nicht passiert, werden viele Menschen schlichtweg nicht bis zur Regelarbeitsgrenze arbeiten können – egal wie hoch die Abschläge beim vorgezogenen Rentenbeginn sind. Wir brauchen eine neue Wertschätzung für ältere Beschäftigte und gute Renten für alle. Besonders für diejenigen, die es im Alter aufgrund von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Pflegeverpflichtungen schwer haben.
Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat das Angebot der Barmer Ersatzkasse kritisiert, mit dem »unklare Hautveränderungen per App« überprüft werden können. Hautärztinnen und Hautärzte seien nicht die »billigen Ausputzer für kostenfreie Marketinginstrumente der Kassen«, hieß es in einer Mitteilung des Verbands am Mittwoch:
Während die Kasse bei ihren Versicherten mit dem Service glänzen kann, schlagen die schwierigen und zeitintensiven Fälle, die digital nicht final behandelt werden können, in dermatologischen Praxen auf, wo sie unter GKV-Budgetbedingungen versorgt werden sollen. Unklar ist zudem, ob das Angebot überhaupt den Qualitätsstandards entspricht, die ein aktuelles Gerichtsurteil vorgibt. »Anstatt Patientenströme vernünftig zu regulieren, generiert die Barmer mit ihrem digitalen Haut-Check weitere Patientinnen und Patienten, die in den ohnehin bereits überlasteten dermatologischen Praxen unter den Bedingungen des GKV-Budgets zusätzlich versorgt werden sollen, wenn die digitale Einschätzung des Hautproblems nicht ausreicht«, kritisiert BVDD-Präsident Ralph von Kiedrowski das Angebot der Kasse.
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