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Aus: Ausgabe vom 03.09.2024, Seite 1 / Kapital & Arbeit
Volkswagen

VW könnte Werke in BRD schließen

Autokonzern kündigt Betriebssicherung bis 2029 auf. Betriebsrat will »erbitterten Widerstand« leisten
Von David Maiwald
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»Mindestens« ein größeres Produktionswerk für Fahrzeuge und einen »Komponent«-Standort hält der Konzernvorstand laut Betriebsrat für »überflüssig«

Bei Autobauer Volkswagen deutet sich ein Kahlschlag an. »Vorstand stellt Kernmarke VW in Frage«, berichtete der Konzernbetriebsrat in einer Extraausgabe seiner Werkszeitung Mitbestimmen!, die jW am Montag vorlag. Der angekündigte »Sparkurs« beim Konzern eskaliere »und mündet in einem Großkonflikt zwischen Management und Gesamtbetriebsrat«, hieß es darin. »Mindestens« ein größeres Produktionswerk für Fahrzeuge und einen Standort der Komponentenherstellung hält der Konzernvorstand demnach für »überflüssig«.

Im Oktober wollte die IG Metall mit Volkswagen über den bestehenden Haustarif verhandeln. Der Vorstand wolle »in den nächsten Tagen offensichtlich Tarifverträge kündigen und einen Sanierungstarif anstreben«, berichtete nun der Betriebsrat. Der VW-Haustarifvertrag und die bis Ende 2029 laufende Beschäftigungssicherung stehen demnach »in Frage«: Das macht den Weg für betriebsbedingte Kündigungen frei.

Am Mittwoch soll im Stammwerk in Wolfsburg die erste Betriebsversammlung nach den Werksferien anstehen. Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo werfe dem Vorstand »Versagen« vor und kündige »erbitterten Widerstand« an. Sie habe die »Belegschaft und Öffentlichkeit« vor den ersten Versammlungen informieren wollen. Schon am Mittwoch hatte das Handelsblatt berichtet, Volkswagen werde, um seine Geschäftsziele und seine »Zielrendite« von 6,5 Prozent zu erreichen, bis Jahresende zwei bis drei Milliarden Euro einsparen. VW hatte zunächst angekündigt, seine Produktionskosten bis 2026 um zehn Milliarden Euro kürzen zu wollen.

Nun seien womöglich auch feste Zusagen für Produktion und Investitionen obsolet, warnte der Betriebsrat weiter. Der sogenannte A Main SUV, ein kompaktes E-Fahrzeug, werde vom Vorstand angezweifelt. Dieser habe ursprünglich ab 2026 die Auslastung im Wolfsburger Standort sichern sollen. Das für das Zwickauer Werk vorgesehene »Trinity«-Modell könne aufgeschoben werden. Laut Spiegel bestätigte VW am Montag, man werde »die seit 1994 fortgeschriebene Beschäftigungssicherung aufkündigen«.

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