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Aus: Ausgabe vom 07.09.2024, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno … 37. Woche

1914, 9. September: Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg verkündet das Kriegszielprogramm der deutschen Regierung, das sogenannte Septemberprogramm. Darin werden Annexionen und die deutsche Hegemonialstellung in Europa gefordert: »Sicherung des Deutschen Reiches nach West und Ost auf erdenkliche Zeit. Zu diesem Zweck muss Frankreich so geschwächt werden, dass es als Großmacht nicht neu erstehen kann, Russland (muss) von der deutschen Grenze nach Möglichkeit abgedrängt und seine Herrschaft über die nichtrussischen Vasallenvölker gebrochen werden.«

1944, 9. September: Unter dem Chef der Widerstandsorganisation »Freies Frankreich«, Charles de Gaulle, wird die erste provisorische Regierung des Landes gebildet. In ihr sind alle antifaschistischen Kräfte einschließlich der Kommunistischen Partei einbezogen. Die Alliierten erkennen sie am 23. Oktober als legitime Vertretung der französischen Bevölkerung an.

1954, 10. September: In Leipzig findet die vom Freien Deutschen Gewerkschaftsbund (FDGB) ausgerichtete Erste Deutsche Arbeiterkonferenz statt. Das Zusammentreffen dient dazu, Gespräche zwischen Gewerkschaftern aus BRD und DDR zu ermöglichen. Langfristig geht es um eine Aktionseinheit von FGDB und DGB. Die Konferenz, die (bis 1971) fortan zweimal jährlich durchgeführt wird, wird von Walter Ulbricht eröffnet. Sie wird von seiten der SED als Fortsetzung der Interzonenkonferenzen der unmittelbaren Nachkriegszeit verstanden, die dem Ziel dienten, einen alle Besatzungszonen vereinenden gesamtdeutschen Gewerkschaftsbund zu gründen.

1989, 10./11. September: Ungarn lässt ohne vorherige Absprache mit der DDR-Regierung alle dort anwesenden DDR-Ausreisewilligen in den Westen ausreisen. Bis Ende September kommen zirka 30.000 Übersiedler auf diesem Weg in die BRD.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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