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Aus: Ausgabe vom 14.09.2024, Seite 15 / Geschichte
Chronik

Anno …38. Woche

1924, 20. September: Nach langen Diskussionen, die bis ins Kaiserreich zurückreichen, einigen sich die Reichsregierung und die Länder auf ein einheitliches Kurzschriftsystem, die sogenannte Deutsche Einheitskurzschrift. In den Jahren 1936 und 1968 (BRD) bzw. 1970 (DDR) reformiert, ist sie bis heute in Deutschland und Österreich das amtlich anerkannte Standardsystem der Stenographie.

1944, 19. September: Die Sowjetunion und Finnland schließen im Beisein von Vertretern Großbritanniens ein Waffenstillstandsabkommen. Der sogenannte Fortsetzungskrieg ist damit beendet. Dies war möglich, nachdem die herrschenden finnischen Kreise ihre Kollaboration mit Hitlerdeutschland aufgegeben hatten. Finnland verpflichtet sich mit dem Abkommen, seine Armee auf Friedensstärke zu reduzieren, Organisationen faschistischen Typs aufzulösen, der Sowjetunion das Gebiet von Porkkala in der Nähe Helsinkis als Flottenstützpunkt zu verpachten und für die der UdSSR zugefügten Kriegsschäden durch Reparationen in Höhe von umgerechnet 300 Millionen US-Dollar aufzukommen. Die finnische Armee vertreibt bis April 1945 die deutschen Faschisten, die noch mit 200.000 Soldaten im Land sind.

1949, 22. September: Nachdem der KPD-Abgeordnete Max Reimann die Oder-Neiße-Grenze vor dem Bundestag als »Grenze des Friedens« bezeichnet hat, erhält er von Bundestagspräsident Erich Köhler (CDU) einen Ordnungsruf. Andauernde Zwischenrufe von rechts, bei denen sich vor allem Franz Josef Strauß hervortut, zwingen Reimann zum Abbruch der Rede. Anschließend betreten zwei von Köhler in den Bundestag geschleuste ehemalige Kriegsgefangene das Podium und beschimpfen Reimann, man solle ihm »den Hals umdrehen«. Später erklärt Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) unter Verweis auf Reimann, die Regierung erachte es als mit ihrer Würde unvereinbar, »in Zukunft solche Reden anzuhören«, die den deutschen Interessen zuwiderliefen.

1959, 16. September: Während seiner Reise in die USA (15. bis 27. September) hält der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow eine Rede vor der Vollversammlung der UNO. Er schlägt ein Programm für die allgemeine und vollständige Abrüstung in drei Etappen innerhalb von vier Jahren unter internationaler Kontrolle vor.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

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