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Aus: Ausgabe vom 14.09.2024, Seite 8 (Beilage) / Wochenendbeilage

Mie-Nudel-Suppe

Von Maxi Wunder

Seit Ende August führen deutsche Lebensmittelketten Weihnachtsgebäck. Deshalb auch von uns schon heute ein Tipp für den Gabentisch: »Spezialoperation und Frieden« von Leo Tolstoi – schöne Ausgabe, gesehen in der Buchhandlung »Shakespeare and Company« in Berlin.

Mit Bräune zeigen ist es vorbei. Nur Kälteresistente und Supereitle laufen noch in Shorts rum. Die innere Bräune wird hingegen nach wie vor offenherzig auf Social Media »geteilt«, wie man so sagt, und das auch von jungen Menschen. Denn die AfD ist ein »First mover« auf Tik Tok – so ein Kommentar auf SWR. Das ist Beraterdeutsch und falsch. First mover sind Unternehmen, die als erste mit einem innovativen Angebot auf den Markt kommen. Die AfD ist weder ein Unternehmen noch ist ihr Angebot neu. Es stammt im wesentlichen aus der Zeit vor der zweiten Weltspezialoperation und besagt zusammengefasst in etwa: Wenn wir an die Macht kommen, seid ihr sicher vor Negern und Räubern.

Einer, der das Verbot der AfD fordert, ist Philipp Ruch vom »Zentrum für politische Schönheit«. Er hat jüngst ein Buch geschrieben mit dem Titel »Es ist fünf vor 1933«. Darin warnt er davor, dass es der BRD bald so ergehen könnte wie der Weimarer Republik. Ideal wäre natürlich, wenn neben der AfD auch deren Ursache verboten würde: die Wirtschaftskrise. Aber das kommt bestimmt im nächsten Buch. Ich finde Parteien sowieso unnötig und bin für direkte Demokratie, also gleich die Konzerne wählen. Deren Interessen vertreten zur Zeit noch von uns überbezahlte Abgeordnete, die als PR-Agenten für Rheinmetall, RWE etc. arbeiten. Besser das Kreuzchen gleich hinter Blackrock, Vanguard oder Sparkasse setzen. Sparkasse ist Opposition und schafft es nie, es sei denn in Koalition. Alle vier Jahre erginge wie gehabt der eindringliche Appell von Stars aus Funk und Fernsehen: Rettet die Demokratie! Geht zur Wahl! Kauft Suppe!

Mie-Nudel-Suppe

25 g Ingwer und 250 g Möhren schälen. Vier Gemüsezwiebeln putzen. Den Ingwer fein reiben. Möhren und Frühlingszwiebeln in ca. drei cm lange dünne Stifte schneiden. Von 150 g Shiitakepilzen die Stielenden abschneiden und die Pilze in dünne Scheiben schneiden. 200 g Tofu in Würfel schneiden. Ein halbes Bund Korianderblätter abzupfen. 150 g Mie-Nudeln mit heißem Wasser übergießen und ein paar Minuten ziehen lassen. Zwei Eier ca. fünf Minuten wachsweich kochen, abgießen und abschrecken. Einen EL Erdnussöl in einem Topf erhitzen. Darin 1 ½ TL Szechuanpfeffer, schwarze Pfefferkörner und drei Sternanise bei mittlerer bis starker Hitze ca. 30 Sekunden anrösten. Ingwer dazugeben und 30 Sekunden mitbraten. 800 ml Gemüsebrühe und 30 ml Sojasoße dazugießen, aufkochen. Möhren und Shiitakepilze hinzufügen. Topf vom Herd nehmen und alles bei geschlossenem Deckel zehn Minuten ziehen lassen. In der Zwischenzeit zwei EL Erdnussöl in einer Pfanne erhitzen und darin die Tofuwürfel bei starker Hitze rundherum goldbraun anbraten. Die Eier schälen und halbieren und zusammen mit Nudeln, Frühlingszwiebeln, Tofu und Koriander in die Suppenschalen geben. Mit der heißen Suppe übergießen und mit Sesamöl beträufelt servieren

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

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