Nachschlag: Die Liebe und das MRT
Frank Castorf hat neulich in der Berliner Zeitung erklärt, warum soviele Leute die Krankenhausserie »In aller Freundschaft« gucken: »Es wird ein schönes Märchen erzählt von einer Welt, in der einem tatsächlich geholfen wird, wenn man krank ist. In der einem, wenn man schon gehen will, der Arzt hinterherrennt und sagt, wir machen mal lieber noch schnell ein MRT – alle, die das gucken, wissen, dass man normalerweise ein Dreivierteljahr auf einen Termin wartet.« Am Dienstag wurde im RBB die 377. Folge wiederholt. Da machen Charlotte Gauss (Ursula Karusseit) und Otto Stein (Rolf Becker) einen Campingausflug, der nicht gerade aufregend verläuft. Später behauptet sie, es habe Baumrindenkuchen und gegrillte Maden gegeben – damit die jungen Leute nicht dächten, in ihrem Alter sei alles langweilig. Er sagt, das sei es ja nun überhaupt nicht der Fall und zieht sie hinter eine Säule. Verhuscht fummeln und knutschen die beiden wie Teenager. So jung blieben wir mit einer Sachsenklinik. (xre)
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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
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