US-Waffen aus aller Welt
Von Jörg KronauerDie Vereinigten Staaten wollen in rund zwei Wochen eine »Partnerschaft für indopazifische industrielle Resilienz« mit zwölf oder mehr Staaten aus der Asien-Pazifik-Region und Europa etablieren. Dies berichtete am Dienstag die taiwanische Nachrichtenagentur CNA. Das erste Treffen des neuen Zusammenschlusses soll auf Hawaii stattfinden, wo auch das US Indo-Pacific Command angesiedelt ist. Demnach soll Taiwan in dem Format eine »Schlüsselrolle« einnehmen. CNA beruft sich dabei auf den hochrangigen Pentagon-Funktionär Jedidiah P. Royal, der entsprechende Äußerungen auf der am Dienstag zu Ende gegangenen diesjährigen US–Taiwan Defense Industry Conference in Philadelphia tätigte.
Inhaltlich knüpft die »Resilienzpartnerschaft« an Bestrebungen der Vereinigten Staaten an, Teile der Rüstungsindustrie anderer Länder faktisch in ihre eigene rüstungsindustrielle Basis einzubinden. Anlass dazu bot die Erkenntnis, dass die Rüstungsindustrie der NATO-Staaten Schwierigkeiten hat, Waffen und Munition für den Ukraine-Krieg im gewünschten Tempo herzustellen – dies, weil die vorhandenen industriellen Kapazitäten nicht ausreichen. Washington ist daher dazu übergegangen, Übereinkünfte mit anderen Staaten zu schließen, die die Herstellung von US-Rüstungsgütern in deren Fabriken vorsehen, und zwar vor allem mit Blick auf den Konflikt mit China. So werden PAC-3-Lenkflugkörper für »Patriot«-Systeme mittlerweile auch in Japan gefertigt, wo künftig zudem Luft-Luft-Raketen des Typs AIM-120 (AMRAAM) montiert werden sollen. In Indien will die Biden-Administration Kampfjetmotoren herstellen lassen, die bisher ausschließlich vom US-Konzern General Electric gefertigt werden.
Hat Washington dazu bislang Vereinbarungen mit einzelnen Staaten getroffen, so sollen nun Vertreter der kooperierenden Länder auf Hawaii zusammenkommen, um die weitere Nutzung ihrer Rüstungsindustrien durch die USA zu diskutieren. Im Pentagon gilt dies als wichtige Ergänzung der Bestrebungen, die praktische Militärkooperation zu intensivieren, etwa mittels gemeinsamen Manövern und Ausbildungsmaßnahmen.
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