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Aus: Ausgabe vom 26.09.2024, Seite 1 / Ausland
UNO

Selenskij will Moskau zu Frieden »zwingen«

UN-Sicherheitsrat: Ukraine und Russland liefern sich Schlagabtausch
Von Mawuena Martens
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Hat die Bühne ganz für sich: Wolodimir Selenskij am Mittwoch in der UN-Generalversammlung

Beinahe schien es so, als würde der Ukraine-Krieg auf dem Parkett der Vereinten Nationen in New York ausgetragen – wenn auch verbal. So sagte Wolodimir Selenskij vor dem UN-Sicherheitsrat am Dienstag abend (Ortszeit): »Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig.« Das Land habe so viele internationale Gesetze und Regeln gebrochen, dass es nicht von allein damit aufhören werde. Weiter warf er Wladimir Putin vor, Angriffe auf ukrainische Kernkraftwerke zu planen. Der ukrainische Präsident warb außerdem für seinen »Siegesplan«. Zur Gänze will er diesen erst bei einem Besuch bei US-Präsident Joseph Biden am Donnerstag enthüllen. Vermutet wird, dass er erneut einen Beitritt seines Landes zur westlichen Kriegsallianz NATO fordern wird sowie den vollständigen Abzug der russischen Truppen aus den besetzten Gebieten der Ukraine, Halbinsel Krim inklusive.

In der Erwiderung des russischen Botschafters Wassili Nebensja warf dieser Selenskij vor, sein eigenes Land und Volk zu zerstören. Im Anschluss an die Debatte im Sicherheitsrat kritisierte auch der russische Präsidialamtssprecher die gegnerischen Aussagen scharf. »Die Position, die auf dem Versuch beruht, Russland zum Frieden zu zwingen, ist ein absolut fataler Fehler«, so Dmitri Peskow am Mittwoch laut dpa. Russland sei ein Anhänger des Friedens, aber nur unter der Bedingung, dass seine Sicherheit gewährleistet sei. Zudem müssten die Ziele erreicht sein, deretwegen die Militäroperation in der Ukraine gestartet worden sei. Dazu gehört ein Verzicht der Ukraine auf den NATO-Beitritt.

Auch vor der UN-Generalversammlung sollte der ukrainische Präsident am Mittwoch sprechen, während Wladimir Putin am Abend eine Sitzung des Sicherheitsrats zum Thema nukleare Abschreckung leiten sollte. Dabei geht es auch um Reaktionen auf den möglichen Einsatz westlicher Raketen mit längerer Reichweite für Angriffe tief in russischem Territorium.

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