Nachschlag: Brooks statt Brock
William Hurt, Kevin Costner, Demi Moore. Blockbusteralarm. Auf den zweiten Blick doch eher B-Movie. Was bei Tele 5 so läuft, unter der Woche nach 22 Uhr. Dritten Blicks aber scheint das alles so abgeschmackt nicht. Mr. Brooks, der Killer im Gewand des netten Familienvaters (Costner), spricht nämlich unablässig mit dem Killer in ihm (Hurt). Es geht hin und her und her und hin, psychoanalytisch gediegener, als man bei diesem Production Design zu glauben bereit ist. Nicht Eddie Brock versus Venom, der ja von außen kam. Vielmehr Narzissmus gegen Triebstruktur, Ich-Ideal gegen Es, was ich sein will gegen was ich bin. Und dann gibt es da diese eine Szene, in der die beiden Ichs unvermittelt und schadenfroh loslachen. Sie sind nämlich doch so verschieden nicht, dieser Mister Brooks und das Tier in ihm. Vielmehr sie dieselbe Person, die sich erst aus ihnen konstituiert. Erving Goffman sagt, dass wir nie wir selbst sind, sondern immer in einer Rolle. Das gilt auch für den innersten Dialog, den mit uns selbst. (fb)
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