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Aus: Ausgabe vom 30.10.2024, Seite 16 / Sport

Die große Liebe

Von André Dahlmeyer
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Guter Mann: Ricardo Zielinski, Trainer von Lanús

Einen wunderschönen guten Morgen! Ende November finden die Finals, das Schaulaufen der kontinentalen Balltretwettbewerbe Südamerikas, statt. Am 23. November wird in Asunción, Paraguay, im Stadion »La Olla« von Cerro Porteño zum zweiten Mal nach 2019 der Gewinner der Copa Sudamericana ausgekickt, eine Woche darauf im Estadio Mâs Monumental von Argentiniens Rekordmeister River Plate der Gewinner der Copa Libertadores.

In der Gruppenphase gab es keine Überraschungen, sieht man davon ab, dass es dem Racing Club aus Montevideo gelang, sich als Gruppenzweiter wenigstens für die Zwischenrunde der letzten 32 zu qualifizieren. Danach war dann aber im eigenen Stadion nach Elfer­ballern gegen den chilenischen CD Huachipato Endstation. In den Achtelfinals überraschte Cruzeiro Belo Horizonte die argentinischen Boca Juniors und eliminierte die Xeneizes. Dass der zweimalige Sudamericana-Gewinner und Titelverteidiger Liga de Quito zweimal gegen den CA Lanús aus dem Speckgürtel von Buenos Aires verlieren würde, war auch nicht unbedingt abzusehen. Der SC Corinthians Paulista, die große Liebe von Staatspräsident Lula da Silva, lag zwar vor dem Montagsspiel im Brasileirão auf einem Abstiegsrang. Doch in der Copa do Brasil war kürzlich erst in den Halbfinals Endstation gegen den Regattaverein Flamengo aus Rio de Janeiro, im Klassiker der beiden populärsten Klubs Brasiliens. Das große Finale der Copa do Brasil bestreitet Flamengo am 10. November gegen den Galo (Hahn) von Atlético Mineiro aus Belo Horizonte (Minas Gerais).

In der Sudamericana aber marschiert Corinthians. Im Achtelfinale wurde der Stadtrivale und Brauseklub Bragantino nach Elferballern besiegt, wobei Bragantino erst viermal traf, dann dreimal hintereinander vergab. Im Viertelfinale wurde der Topklub Fortaleza EC, aktuell Dritter des Brasileirão und noch mit Titelchancen, zweimal deklassiert.

Für das Finale mandelt sich vorerst ein rein argentinisches Duell auf. Corinthians hatte vergangene Woche im ersten Halbfinale gegen den argentinischen Racing Club nach wechselnden Führungen nur 2:2 gespielt. Beide Treffer notierte der 23jährige Yuri Alberto, der mit neun Einlochungen die Torjägerliste des Wettbewerbs zusammen mit Adrián Martínez (Racing Club) anführt. Der Rückkampf im Cilindro von Avellaneda wird ein heißer Tanz. Der CA Lanús qualifizierte sich für die Semifinals durch ein heldenhaft gewonnenes Elfertreten im legendären Estadio Atanasio Girardot bei Independiente Medellín in der »Stadt des ewigen Frühlings«.

In den Semis trat nun Lanús, das den Pott 2013 schon einmal gewinnen konnte, in Belo Horizonte bei Cruzeiro an. Die Brasilianer hatten den Ball, aber Lanús spielte cleverer. Kaio Jorge brachte Cruzeiro in der ersten Halbzeit in Führung, ehe Ramiro Carrera in der Schlussphase für das Team von Ricardo »El Ruso« Zielinski ausglich. Bei Zielinski hat man den Eindruck, dass Lanús genau das richtige Team für ihn ist. Er ist ein Trainer für kleine Teams, kann dort Großes errreichen. Und er wurde in Lanús geboren, wie Maradona (Armenklo Villa Fiorito). Der schwärmte mir einstmals bei einem Treffen von zwei Trainern vor, die »dem argentinischen Fußball gut tun« würden. Einer davon war Zielinski. Lanús kickt diesen Mittwoch um den Einzug ins Finale.

In der Copa Libertadores gingen die letzten fünf Titel nach Brasilien, drei nach Rio, zwei nach São Paulo (Palmeiras). Scheint so weiterzugehen. Gestern musste River Plate ein 0:3 aus dem Hinkampf gegen Atlético Mineiro aufholen (toitoitoigespuckt), heute geht es für Peñarol Montevideo gegen Botafogo (Hinkampf 0:5) nicht mal mehr um Ergebniskosmetik. The Beat goes on.

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