Viele weitere Tote in Spanien befürchtet
Von Nick BraunsEine Woche nach der Flutkatastrophe infolge extremer Regenfälle im Osten und Süden Spaniens kommt die Suche nach Vermissten nur langsam voran. Rund 17.000 Soldaten, Polizisten und Feuerwehrleute sind mit den Bergungs- und Aufräumarbeiten sowie der Verteilung von Hilfsgütern beschäftigt.
Die offizielle Zahl der Todesopfer wurde am Dienstag von 217 auf 215 korrigiert. Doch insbesondere in überfluteten Tunneln, Tiefgaragen und dem Untergeschoss eines Parkhauses in Aldaia bei Valencia werden noch viele Ertrunkene vermutet. Zum Einsatz kommen hier auch Taucher. Eine anfangs für etwa 100 Tote ausgelegte provisorische Leichenhalle wurde für die Aufnahme von bis zu 400 Leichen erweitert. Wie viele Menschen noch vermisst werden, ist völlig unklar.
Die Regierung in Madrid stellte den Opfern der Überschwemmungen am Dienstag Hilfe in Höhe von 10,6 Milliarden Euro in Aussicht. Für die Betroffenen in der Region um Valencia seien Kredite und Zuschüsse in diesem Umfang vorgesehen, erklärte Ministerpräsident Pedro Sánchez. Seine Regierung plane demnach bis zu 838 Millionen Euro an direkten Barzahlungen. Die staatliche Förderbank ICO garantiert Kredite von bis zu fünf Milliarden Euro für kleine und mittlere Unternehmen, Selbständige und Familien zur Finanzierung von Wiederaufbaumaßnahmen. Zusätzliche Mittel sollen zudem für den Ersatz von zerstörtem Eigentum sowie zur Reparatur von Straßen und Eisenbahntrassen frei gemacht werden. Die Regionalregierung von Valencia hatte am Montag Hilfszusagen in Höhe von über 30 Milliarden Euro von Madrid gefordert – das entspricht in etwa dem Jahresetat der Region.
Bei den Regenfällen am Dienstag vergangener Woche hatte es an einigen Orten innerhalb weniger Stunden so viel geregnet wie sonst in einem ganzen Jahr. Am Montag hob der spanische Wetterdienst die Unwetterwarnung für Valencia wieder auf. Dafür sorgten in der Region Katalonien heftige Regenfälle für Überschwemmungen und ein Verkehrschaos. Tote waren dort allerdings nicht zu beklagen, wie Regionalpräsident Salvador Illa angab.
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