75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Gegründet 1947 Donnerstag, 21. November 2024, Nr. 272
Die junge Welt wird von 2993 GenossInnen herausgegeben
75 Ausgaben junge Welt für 75 € 75 Ausgaben junge Welt für 75 €
75 Ausgaben junge Welt für 75 €
Aus: Ausgabe vom 06.11.2024, Seite 16 / Sport

Spiel ihres Lebens

Von André Dahlmeyer
imago1053317558.jpg
Zum Knutschen: Team Argentina mit Trophäe

Einen wunderschönen guten Morgen! Argentinien hat am Wochenende in Doha, Katar bei der 17. Padel World Championship den zwei Jahre zuvor gewonnenen Weltmeistertitel mit einem 2:1-Finalsieg gegen Spanien verteidigt. Veranstaltet wird die WM seit 1992 von dem im Jahr zuvor in Madrid gegründeten internationalen Padel-Verband (FIP). Gründungsmitglieder waren die Föderationen aus Argentinien, Spanien und Uruguay. Rekordweltmeister sind mit zwölf Titeln die Argentinier, wo Padel (oder Padel-Tennis) nach Fußball die zweitbeliebteste Sportart ist, gefolgt von Spanien, das vier Mal gewann (immer gegen Argentinien). Brasilien erreichte 2006 in Spanien und 2012 in Mexiko das Finale, scheiterte aber jeweils an den Silberländern. Neun Mal gingen dritte Plätze nach Brasilien. Die Bestplatzierungen von WM-Mitbegründer Uruguay waren zwei Mal der dritte und vier Mal der vierte Rang. Bei der aktuellen WM erreichte Portugal den dritten Platz nach einem 2:0 gegen Italien.

Während der sechs Tage in Doha wurden zunächst an drei Tagen in vier Vierergruppen jeweils zwei Teams für die Viertelfinals ermittelt. Die Argentinier gewannen ihre Gruppe vor Italien, die Spanier vor den Emiraten, beide spielten alle Sätze und Spiele zu null. Der WM-Dritte von 2022, Frankreich, setzte sich vor Chile durch, Portugal vor Brasilien. Auch auf dem Weg ins Finale gewannen Argentinien (gegen Chile und Portugal) sowie Spanien (gegen Brasilien und Italien), wieder alles zu null. Im Finalmatch avancierten die beiden Youngster Leandro Augsburger und Valentino Libaak zu den Helden des alten und neuen Weltmeisters.

Argentinien stand also wie immer im Finale, das auf enorm hohem Niveau ausgetragen und erst im Tiebreak entschieden wurde. Zunächst trafen Martín Di Nemo und Franco Stapakczuk auf Arturo Coello und Jorge »Coki« Nieto. Die ultrajungen Argentinier waren chancenlos, unterlagen mit 1:6 und 2:6. Anschließend hatten Agustín Tapia (Catamarca) und Federico Chingotto (Olavarría) die Macht im Nacken, mussten gegen Juan Lebrón und Alejandro Galán, Ex-Nummer-eins-Duo der Welt, gewinnen, um das Titelrennen wieder offen zu gestalten. Das 7:6, 3:6 und 6:2 hätte nicht spannender enden können. Das Augenmerk lag jetzt auf den WM-Debütanten Augsburger und Libaak, die gegen die erfahrenen Francisco »Paquito« Navarro und Mike Yanguas antraten. Augsburger (20) und Libaak (19), beide am Ende ihrer Kräfte, machten das Spiel ihres Lebens, gaben den ersten Satz (3:6) ab, um danach alles auf eine Karte zu setzen, mit 7:5 und 7:6 zu siegen und einen weiteren WM-Titel für 47 Millionen Argentinier abzuheften. Bei den Frauen ging der Titel (zum sechsten Mal infolge) an Spanien (2:0 gegen Argentinien), das damit Rekordweltmeister (neun Titel) vor Argentinien (acht) ist.

Seit der FIP 2022 eine strategische Partnerschaft mit Katar Sports Investments (QSI) eingegangen ist, passiert so einiges. Eine Premier-Padel-Profi-Tour wurde auf den Weg gebracht. QSI hat 2023 die World Padel Tour (WPT) gekauft, Spieler und Turniere der WPT wurden in die unter dem Monitoring der FIP stehende unifizierte Premier Padel Tour der Elite »übernommen«.

Keine Schlägersportart wächst derzeit so rasant wie Padel, bei dem Zweierteams auf umzäuntem Platz konkurrieren und die Wände Teil des Spiels sind. Diese Saison finden weltweit 25 Turniere in 18 Ländern statt, die Finals (Männer/Frauen) vom 18.–22. Dezember in Barcelona, wo die bestplatzierten Paare um die Trophäen wetteifern.

Solidarität jetzt!

Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.

Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!

Mehr aus: Sport