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Aus: Ausgabe vom 06.12.2024, Seite 9 / Kapital & Arbeit
Klimaschutzpolitik

Sturzflut in Fernost

Zahlreiche Opfer: Malaysia, Südthailand und Südostküste Indiens von Rekordregen und Stürmen heimgesucht
Von Thomas Berger
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Land unter: Schwerste Niederschläge hat es in weiten Teilen Malaysias und den angrenzenden Gebieten von Südthailand gegeben (3.12.2024)

Die Weltklimakonferenz in Baku (COP29) Mitte November hat sich bekanntlich nur zu halbherzigen Absichtserklärungen und müden Kompromissen durchringen können. Fatal. Denn jüngste Nachrichten zeigen: Der Klimawandel ist vielerorts längst Realität. Etwa in Süd- und Südostasien.

So hat es in weiten Teilen Malaysias und angrenzenden Gebieten von Südthailand die schwersten Niederschläge seit mehreren Jahrzehnten gegeben. Die durchschnittlichen Regenmengen, die sonst in einem halben Jahr fallen, seien allein in der vergangenen Woche binnen fünf Tagen vor allem an der Ostküste der Halbinsel Malakka niedergegangen, berichtete Malaysias Premier Anwar Ibrahim am Dienstag vor dem Parlament. »Insgesamt betrug die (durchschnittliche) Niederschlagsmenge 1.349 mm, was weit über unseren Erwartungen liegt«, so der Regierungschef. Eine Wetterstation im Bundesstaat Terengganu habe zwischen 26. und 30. November sogar 1.761 Millimeter, eine andere in Kelantan 1.442 Millimeter registriert. Und auch am Tag, als Anwar eine vorläufige Bilanz des Schreckens zog, regnete es in weiten Teilen der betroffenen Gebiete erneut. Weitere starke Regenfälle hat der nationale meteorologische Dienst für das Wochenende vorausgesagt.

Zwischenfazit: Landunter heißt es momentan noch immer in zahlreichen Ortschaften. »Wir waren vier Tage ohne Strom und sauberes Wasser«, wurden Einwohner aus der Kleinstadt Melor, die zeitweise völlig überflutet war, von der Zeitung The Star zitiert. Auf dem Höhepunkt der Überschwemmungen hatten mehr als 150.000 Menschen in der Region ihre Heimatorte verlassen müssen. Gut ein Drittel davon war bis Dienstag zurückgekehrt, um zu sehen, was von ihrem Hab und Gut noch übrig ist. Das böse Erwachen: Teils waren ganze Häuserzeilen von den Fluten davongerissen worden.

Auch Hilfskräfte hatten große Probleme, waren zeitweise gestrandet. Denn vergangenes Wochenende stiegen die Pegel nach zuvor ganz kurzer leichter Entspannung teils erheblich schneller als zuvor, so Natalie Lim Ching Ly, die nationale Koordinatorin der Organisation Crisis Relief Squad of MCA (CRSM), gegenüber The Star. Und die Straits Times zitierte Premier Anwar mit dem Dank auch an rund 80.000 Staatsangestellte, die sich neben Rettungskräften und Sicherheitspersonal als Nothelfer betätigt hätten. Die Regierung treffe notwendige Vorkehrungen für die nächste Regenfront, die ab Sonntag bevorsteht. Es ist nicht klar, ob jetzt schon stark beschädigte Gebäude noch standhalten. Allein im besonders betroffenen Bundesstaat Kelantan wurden in den Nothilfezentren bis Dienstag knapp 5.000 Infektionen wegen verschmutztem Trinkwasser festgestellt.

Im Süden Thailands, wo zuletzt nach Angaben des Innenministeriums in Bangkok noch gut 22.000 Menschen in Notunterkünften ausharrten, bleibt die Lage ebenfalls angespannt. Vor allem für rund 600.000 Personen in den Provinzen Yala, Pattani, Narathiwat und Songkhla. Die offizielle Zahl der Todesopfer auf thailändischer Seite stieg auf 25, mindestens neun Tote sollen es in Malaysia sein.

Und die Wettersituation in Südindien? Gleichfalls prekär. Ein Zyklon war am Wochenende mit zerstörerischer Gewalt über etliche Distrikte des Bundesstaates Tamil Nadu hinweggezogen. Der internationale Airport in Chennai musste den Flugbetrieb einstellen, auch einige Bahnverbindungen waren unterbrochen. Sogar Einheiten der Armee wurden eingesetzt, um lokale Hilfskräfte beim Erreichen schwer zugänglicher Ortschaften zu helfen.

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