Nachschlag: Wirr
Enid Blytons »Fünf Freunde« wurden schon oft verfilmt. Am bekanntesten sind wohl die Serien von 1978 und 1996 sowie die seit 2012 entstandenen Kinofilme, am schönsten »Die Sache mit der Schatzinsel« (1957). 2023 hat die BBC sich des Stoffs angenommen, nun lief die deutsche Erstausstrahlung. Nur: Mit den Originalgeschichten hat das nicht mehr viel zu tun. Draufgänger Dick ist zum neunmalklugen Büchernerd mutiert. George hat offenbar keine Ambitionen mehr, als Junge wahrgenommen zu werden. Anne ist ein zickiges Gör, Timmy immer noch zu klein. Nur Julian ist einigermaßen okay. Die Bösewichte sind größenwahnsinnig. Am Strand liegt ein toter Taucher (in den Büchern gab es nie Tote). Die Felseninsel ist voller Bäume und beherbergt eine unterirdische Kirche der Templer mit Indiana-Jones-mäßigen Fallen, auch sonst wird viel bei Indy gewildert. Wirre Handlungssprünge tun ihr übriges, und am Ende wird es völlig irre und paranormal. Freund Bruno dazu: »Gott, wie schlecht, ich kotz’.« Folge zwei haben wir uns erspart. (af)
Solidarität jetzt!
Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.
In unseren Augen ist das Urteil eine Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit in der Bundesrepublik. Aber auch umgekehrt wird Bürgerinnen und Bürgern erschwert, sich aus verschiedenen Quellen frei zu informieren.
Genau das aber ist unser Ziel: Aufklärung mit gut gemachtem Journalismus. Sie können das unterstützen. Darum: junge Welt abonnieren für die Pressefreiheit!
Mehr aus: Feuilleton
-
Vorschlag
vom 27.12.2024 -
»Ich bin nicht nur eins, ich bin vieles«
vom 27.12.2024 -
Komm gut nach Hause, mein Freund
vom 27.12.2024 -
Die menschliche Seele ist international
vom 27.12.2024 -
Angezähltes Ich
vom 27.12.2024