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Aus: Ausgabe vom 03.01.2025, Seite 1 / Ausland
USA

Danach, also deswegen

Anschlag in New Orleans, Explosion in Las Vegas: US-Medien spekulieren über Zusammenhang
Von Felix Bartels
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Tesla Cybertruck in Flammen (Las Vegas, 1.1.2025)

Öffentliche Meinung ist, wenn Möglichkeiten zu Gewissheiten werden. Wo Medien davon leben, möglichst bald mit der Sensation am Platz zu sein, wird der klassische Fehlschluss post hoc ergo propter hoc (danach, also deswegen) zum Prinzip. Entsprechend verhält es sich mit der Berichterstattung zu den zwei jüngsten Vorfällen in den USA: dem Terroranschlag von New Orleans in der Silvesternacht, bei dem 15 Menschen starben, und der Explosion eines Tesla-Cybertrucks vor dem Trump International Hotel in Las Vegas wenige Stunden später, bei der ein Mensch ums Leben kam.

Offensichtlich hatte der Attentäter von New Orleans Sicherheitslücken im öffentlichen Raum genutzt. Als er im French Quarter mit einem Pick-up-Truck in eine Menge von Feiernden raste, umfuhr er ein Polizeiauto, wie die New York Times unter Berufung auf Behörden berichtete. Der amtliche Wagen sei dort abgestellt gewesen, weil keine Poller plaziert worden waren. Angaben des FBI zufolge habe man im Wagen des Täters neben Schusswaffen eine Flagge des »Islamischen Staates« (IS) gefunden. Der Täter, der bei einem Gefecht mit der Polizei starb, soll Staatsbürger der USA gewesen sein. Dem FBI nach handle es sich um den 42 Jahre alten Reservisten Shamsud-Din J., der zeitweilig in Afghanistan stationiert war. Ein Profil, alles in allem, dem vorerst wenig zu entnehmen ist.

Desto intensiver stürzen sich US-Medien auf Parallelen zum Vorfall in Las Vegas. Bei der Explosion des Tesla-Fahrzeugs gibt es bislang keine Hinweise auf einen Anschlag, deutlich mehr scheint für einen Unfall zu sprechen. Auf der Ladefläche des abgebrannten Teslas fanden Ermittler verkohlte Reste von Benzinkanistern und Feuerwerkskörpern. Der Umstand aber, dass beide Fahrzeuge über denselben Autovermittler gemietet wurden, treibt öffentliche Spekulationen an. Zudem berichtete der Sender Denver 7 unter Berufung auf Behörden, beide Fahrer hätten auf derselben US-Militärbasis gearbeitet. Unbekannt sei allerdings, ob sich die Zeiträume überhaupt überschneiden.

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