Millionen hinter Merz
Von Marc BebenrothDie Maschine will geschmiert sein: Im Konrad-Adenauer-Haus sind rund um den Jahreswechsel neue Großspenden eingegangen. Den Auftakt für 2025 machte nach Angaben der Bundestagsverwaltung der in London tätige Geschäftsmann Johannes P. Huth mit einer Zahlung von 50.000 Euro an die CDU. Zwischen Weihnachten und Neujahr gingen demnach bei der Partei von Friedrich Merz jeweils 167.000 und 50.000 Euro ein. Das Jahr 2024 war insgesamt ein äußerst lukratives für die Christdemokraten. Insgesamt sind durch Großspenden 5,37 Millionen Euro zusammengekommen, wie aus der Dokumentation des Bundestags hervorgeht. Der Grenzwert für meldepflichtige Spenden an die Parteien war im März 2024 von 50.000 auf 35.000 Euro herabgesenkt worden.
Mit den Großspenden an die Schwesterpartei CSU in Höhe von 631.000 Euro schaffte es die Union auf sechs Millionen. Im Wettbewerb um die großzügigsten Kapitalgeber belegte die FDP der Aufstellung des Parlaments zufolge den zweiten Platz mit 2,77 Millionen Euro. Bündnis 90/Die Grünen meldeten beim Bundestag größere Zuwendungen in Höhe von insgesamt 957.052 Euro an. Die Kanzlerpartei SPD erhielt dagegen nur insgesamt 550.001 Euro.
Einzelspenden von mindestens einer Million Euro gingen an die neoliberale Volt-Partei sowie das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Der in England tätige Rapper Thadaeus Friedemann Otto überwies Volt laut Bundestag insgesamt 1.075.000 Euro. Wer genau dem BSW finanziell unter die Arme half, geht aus der Tabelle nicht hervor, da als Geldgeber der Verein »BSW – Für Vernunft und Gerechtigkeit« genannt wird. Dieser zahlte 2024 demnach in zwei Tranchen insgesamt rund 1.280.500 Euro.
Die Linkspartei erhielt im Rahmen einer Kampagne der Organisation Campact e. V. im August 68.038 Euro. Im Juni hatte die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) die Großspende einer Einzelperson im Umfang von 50.000 Euro angemeldet. Von der MLPD sind drei größere Spenden vermerkt, deren Summe sich auf rund 233.000 Euro beläuft.
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